Jugend: Arbeit und Identität

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Lebensperspektiven und Interessenorientierungen von Jugendlichen Eine Studie des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen (SOFI)

ISBN: 3810007099
ISBN 13: 9783810007094
Autor: Baethge, Martin
Verlag: Springer VS
Umfang: 416 S.
Erscheinungsdatum: 01.01.1988
Auflage: 1/1988
Produktform: Kartoniert
Einband: Kartoniert
Artikelnummer: 5906600 Kategorie:

Beschreibung

Anders als Demoskopie und landHiufige Meinung uns lange Zeit glauben machen wollten, hat die Jugend die Erwerbsarbeit inner­ lich nicht abgeschrieben. 1m Gegenteil: Fur die Mehrheit gilt, daB sie Arbeit und Bernf bei ihrer Suche nach Identitat einen hohen, haufig einen zentralen Stellenwert zuspricht. Wenn wir auf der Ba­ sis mehrjiibriger empirischer Forschung dem kulturkritischen Trend, eine ganze Generation in ihrem subjektiven Verhaltnis zur Arbeit krankzuschreiben, nicht folgen, so bedeutet das nicht, die traditionelle Arbeitsmoral zu bestiitigen und fUr in Ordnung zu er­ klaren. Denn tatsachlich hat sich vieles zwischen der Jugend und der Arbeit veriindert, was uns neue Probleme aufgibt. Unser zentrales Ergebnis liiBt sich in einem Widersprnch zuspit­ zen: In den personlichen Identitatsentwiirfen hat die Erwerbsarbeit fiir die Mehrheit der Jugendlichen einen hohen Stellenwert, gleich­ zeitig aber scheint sie flir immer weniger Jugendliche den Kristalli­ sationspunkt flir kollektive Erfahrungen und die Basis fiir soziale und politische Identitatsbildung abzugeben. Was ein derartig indivi­ dualistisches VerhiiItnis zur Arbeit politisch bedeutet, wagen wir heute nicht zu entscheiden. Hieriiber bedarf es einer breiten Dis­ kussion, in der auch unsere Interpretationen zur Disposition stehen.

Autorenporträt

Inhaltsangabe1. Arbeit und Identität bei Jugendlichen.- 1.1. "Ende der Arbeitsgesellschaft", Wertewandel und abnehmende subjektive Bedeutung von Arbeit - theoretische und politische Bezugspunkte der Untersuchung.- Wertewandel und die Abkoppelung der Moralentwicklung von der Erwerbsarbeit (Thesen und Argumente im Umfeld der neuen Jugenddebatte).- - Einwände (I): Bedenken gegen die Vorstellungen zur gesellschaftlichen Strukturentwicklung. Vor einer Neubewertung der Arbeit?.- - Einwände (H): Gesundbeten der Vergangenheit genügt nicht zur Gegenwartsanalyse (Irrtümer der Kulturkritik).- 1.2. Arbeit und Identität: begriffliche und methodische Probleme des Untersuchungskonzepts.- Methodische Probleme: zur Verwechselung von öffentlicher und persönlicher Semantik in der Umfrageforschung 29 - Qualitative Methode als Alternative - und ihre Probleme (zum eigenen Vorgehen).- 1.3. Zum Strukturwandel der Jugendphase.- Epochaltypische Strukturveränderungen des bürgerlichen Sozialisationsmodells in der Adoleszenz.- Vom produktionistischen zum konsumistischen Sozialisationsparadigma.- Die Bedrohung einer doppelten Leistungsentwertung durch Ausbildungsplatzmangel und Arbeitslosigkeit.- Verschärfte Selektion, verfestigte Abschottung: zur neuen Entwicklungsdynamik von Privilegierung und Verelendung in der Arbeit.- 2. Berufsverläufe von Jugendlichen und die Auseinandersetzung mit ihrer Arbeits- und Arbeitsmarktsituation.- 2.1. Berufsverläufe von Jugendlichen in der Krise.- Zur Konstruktion der Untersuchungsgruppe.- Berufsverläufe und Krisenerfahrungen.- Die Krisenerfahrung an der ersten Schwelle.- Krisenerfehrungen an der zweiten Übergangsschwelle.- Typen von Berufsverläufen in der Krise.- 2.2. Soziale und sozialisatorische Hintergründe krisenhafter Berufsverläufe.- Schulbildung und soziale Herkunft.- Familiale Interaktion und Schulerfahrungen als Hintergrund krisenhafter Berufsverläufe.- 2.3. Wahrnehmungsweisen und Auseinandersetzungsformen Jugendlicher gegenüber ihrer aktuellen Arbeitsund Arbeitsmarktsituation.- 2.3.1. Junge Fachkräfte mit kontinuierlichem Berufsverlauf - Selbstbestätigung und aktives Engagement in Berufsarbeit und betrieblichen Sozialbeziehungen.- Fall 1: Eine inhaltlich befriedigende Tätigkeit zur langfristigen Berufsperspektive ausbauen.- Fall 2: Status und soziales Prestige als Triebfedern des beruflichen Aufstiegs - die kleine Gruppe der Karrieristen.- Fall 3: Am Ziel der beruflichen Wünsche - inhaltlich motiviertes Engagement in der Arbeit.- Fall 4: Sich-Einrichten in befriedigenden Sozialbeziehungen - der Betrieb als Ort sozialer Kommunikation und Integration.- Fall 5: Auf der Suche nach beruflichen Alternativen - die Minderheit der vom Berufsalltag Enttäuschten.- 2.3.2. Jugendliche mit einem diskontinuierlichen Berufsverlauf - die "zweite Chance" zur Konsolidierung der Beschäftigungsperspektive nutzen.- Fall 1: Hauptsache, der Arbeitsplatz ist gesichert - Umorientierung von der Facharbeit auf qualifizierte Anlerntätigkeit.- Fall 2: Hauptsache, das Arbeitsklima stimmt - beruflicher Neuanfang nach der Arbeitslosigkeit.- 2.3.3. Unterqualifiziert eingesetzte Fachkräfte - die aktive Suche nach ausbildungsadäquater Beschäftigung angesichts der Gefahr sozialer Deklassierung und psychischer Verelendung.- Fall 1:"Du wirst so, wie Deine Arbeit ist" - das beharrliche Einklagen des Anspruchs auf einen Facharbeiterplatz.- Fall 2: Weiterbildung als Ausweg aus unterqualifizierter Beschäftigung.- 2.3.4. Jugendliche mit hart krisenbetroffenem Berufsverlauf - verschiedene Formen von Resignation, Widerstand und Selbstbehauptung.- 1. Formen der Auseinandersetzung mit der Arbeit von beschäftigten Jugendlichen mit harter Krisenbetroffenheit.- Fall 1: Resignation und Anpassung bei un- und angelernten Jugendlichen.- Fall 2: Auflehnung gegen die Zumutungen restriktiver Arbeit und die Suche nach Auswegen.- 2. Die Auseinandersetzung von arbeitslosen Jugendlichen mit ihrer Situation und Perspektive.- Fall 3: Jugendliche im sozialen Abseits - der zwiespältige dem

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