Beschreibung
Allein in Deutschland leben 3,3 Millionen Muslime. Was bedeutet die Integrationsunwilligkeit von Ausländern und die Integrationsunfähigkeit unserer Gesellschaft für den inneren Frieden und die äußere Sicherheit? Bassam Tibi fordert einen "Euro-Islam". Die Zeiten sind vorbei, da "hinten weit in der Türkei, die Völker aufeinanderschlagen". Heute leben viele Muslime mitten unter uns. Zu unserem Alltag gehören verschleierte Frauen ebenso wie die Minarette von Hunderten von Moscheen. Doch bedeutet dies ein größeres gegenseitiges Verständnis? Ausländer-Ghettos sprechen eine andere Sprache. Wenn freilich eine Integration nicht gelingt, so birgt dies großen Sprengstoff für den inneren Frieden. Bassam Tibi, der sich selbst als "liberalen Muslim" versteht, fordert seine Glaubensgenossen auf, die demokratischen Grundlagen ihres Gastlandes zu akzeptieren. Umgekehrt sieht er im Islam die größte Herausforderung für die im Umgang mit Fremden immer noch unerfahrene deutsche Demokratie. Tibi will in diesem Buch über die kulturelle Identität der Muslime informieren. Und er fordert die Muslime zu einem europäisch gedeuteten Islam auf, der im Einklang mit den individuellen Menschenrechten, der säkularen Demokratie und der pluralistischen Zivilgesellschaft steht.
Autorenporträt
Bassam Tibi, geboren 1944 in Damaskus, studierte Sozialwissenschaften,Geschichte und Philosophie in Frankfurt am Main. Seit 1973 Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und seit 1998 Bosch Fellow in Harvard. Jüngste Veröffentlichungen: "Krieg der Zivilisationen. Politik und Religion zwischen Vernunft und Fundamentalismus" (1995), "Der wahre Imam. Der Islam von Mohammed bis zur Gegenwart" (1996) sowie "Political Islam and the New World Disorder" (1998).