Die Konzentrationslagerhaft und ihre Folgen

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Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie 2 – Psychiatry Series

ISBN: 3642805825
ISBN 13: 9783642805820
Autor: Matussek, Paul
Verlag: Springer Verlag GmbH
Umfang: x, 272 S.
Erscheinungsdatum: 18.01.2011
Auflage: 1/2011
Format: 1.7 x 24.5 x 17.2
Gewicht: 500 g
Produktform: Kartoniert
Einband: Kartoniert
Artikelnummer: 4381241 Kategorie:

Beschreibung

Wie ein Mensch den Terror der nationalsozialistischen Konzentrationslagerhaft überstehen konnte, beschäftigte seit Kriegsende die Wissenschaft. Die Medizin inter essierte sich vor allen Dingen für die Frage nach den vorübergehenden oder bleiben den Gesundheitsschäden der überlebenden. Deren Erforschung führte aber zu keinem einheitlichen Ergebnis. Das lag nicht zuletzt an der durch ärztliche Gesichtspunkte bedingten Auswahl der Fälle. Entweder sah der Arzt den Kranken wegen der Be handlung irgend eines Leidens oder, was bei den in der Literatur veröffentlichten Fällen häufiger war, wegen einer gutachterlichen Untersuchung. Um die mit dieser Vorauswahl gegebenen Fehlerquellen zu vermeiden, bemühten wir uns um die Zusammenstellung einer weitgehend auslesefreien Gruppe von ehe maligen KZ-Häftlingen. Es dauerte Jahre, bis wir eine ausreichende Anzahl solcher Personen interviewt hatten. Die psychiatrische Literatur über die Spätschäden ist nicht nur durch das ärztlich gutachterliche Auswahlprinzip, sondern auch durch die Beschränkung auf klinisch relevante Tatbestände gekennzeichnet. Das führte zu einer Vernachlässigung klinisch schwerer faßbarer "Randerscheinungen'. Gerade die letzten aber werden in den schriftstellerischen Eigenberichten ehemaliger KZ-Häftlinge besonders stark hervor gehoben. Diese Personen fühlen sich von einer Psychiatrie nicht verstanden, die in einem langjährigen Berentungsverfahren die verschiedensten diagnostischen Etiketten verteilt, ohne auf die aktuellen Schwierigkeiten des Betreffenden eingehen zu können. Wir haben uns daher bemüht, die Auswirkung der Haft auf bestimmte Daseins bereiche wie Kontakt, Ehe, Beruf und Weltanschauung eigens und unabhängig von der psychiatrischen Diagnose zu untersuchen.

Autorenporträt

InhaltsangabeKap. 1 Methoden der Untersuchung.- I. Gewinnung einer repräsentativen Verfolgtengruppe.- II. Datenerhebung.- III. Datenverarbeitung.- Kap. 2 Belastungen der KZ-Haft.- Problemstellung.- I. Schwerste Belastungserlebnisse.- II. Kennzeichen der Belastung.- 1. Arbeitssituation.- 2. Lagerschwere.- 3. Dauer von Verfolgung und Haft.- 4. Vernichtung von Angehörigen.- 5. Körperliche und seelische Krankheiten.- 6. Verfolgungsgrund.- 7. Lebensalter.- 8. Geschlecht.- III. Anpassungsweisen im Konzentrationslager.- 1. Erinnerte Überlebensgründe.- 2. Persönlichkeit des Häftlings und seine Anpassung im Konzentrationslager.- Kap. 3 Gesundheitliche Spätschäden.- Problemstellung.- I. Spätschäden nach KZ-Inhaftierung.- 1. Personen ohne Gesundheitsschäden.- 2. Befunde in der Gutachter- und in der Interview-Situation.- 3. Krankheitsdimensionen bei Spätschäden ehemaliger Verfolgter.- Zusammenfassung.- II. Entstehungsbedingungen der Krankheits-Syndrome.- 1. Soziologische Merkmale.- 2. Verfolgungsbelastung.- 3. Entwicklungseinflüsse der Kindheit und Jugend.- Zusammenfassung.- III. Die Berentung der Gesundheitsschäden.- 1. Krankheitsunabhängige Einflüsse.- 2. Abhängigkeit der Berentungshöhe von der Art der Erkrankung.- Zusammenfassung.- Kap. 4 Psychiatrische Diagnostik.- Problemstellung.- I. Begutachtung und Berentung.- 1. Auswahlgesichtspunkte für die psychiatrische Begutachtung.- 2. Probleme diagnostischer Klassifizierung.- 3. Verfolgungsbedingtheit psychiatrischer Erkrankungen.- II. Erlebnisreaktive Syndrome.- 1. Erlebnisreaktive Syndrome und Beschwerdebilder.- 2. Erscheinungsbild und Entstehung erlebnisreaktiver Syndrome.- 3. Dimensionen der psychischen Beschwerden.- Zusammenfassung.- Kap. 5 Grundformen psychischer Störungen.- Problemstellung.- I. Erscheinungsbild und Entstehung.- Faktor I: Resignation und Verzweiflung.- Faktor II: Apathie und Hemmung.- Faktor III: Aggressiv-gereizte Verstimmung.- II. Psychische Störungen und Überlebensgründe.- III. "Symptomfreie" Verarbeitung des KZ-Schicksals.- Zusammenfassung.- Kap. 6 Kontakt zum Mitmenschen und zur Gesellschaft.- Problemstellung.- I. Dimensionen mitmenschlichen Verhaltens und Erlebens.- 1. Auseinandersetzung mit der Umwelt.- 2. Einstellung zum Mitmenschen.- 3. Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft.- 4. Befindlichkeit in der Gesellschaft.- II. Arten des Kontaktes in den verschiedenen Verfolgtengruppen.- 1. Geschlechtsspezifische Unterschiede.- 2. Altersspezifische Unterschiede.- 3. Verfolgungsgrund.- 4. Herkunftsland.- 5. Aufenthaltsland.- III. Einfluß früherer Lebensabschnitte.- 1. Verfolgungsbelastung.- 2. Entwicklungseinflüsse der Kindheit und Jugend.- Zusammenfassung.- Kap. 7 Berufliche Rückgliederung nach der KZ-Haft.- Problemstellung.- I. Probleme der Rückgliederung.- 1. Berufswahl.- 2. Berufsverläufe.- 3. Lebensstandard.- 4. Frühinvalidisierung.- II. Berufserfolg und Berufsversagen.- 1. Bestimmung des Berufserfolges.- 2. Gesundheitszustand.- 3. Lebensalter.- 4. Psychische Störungen.- 5. Aggressionshandhabung.- 6. Mitmenschliche Beziehungen.- III. Einfluß früherer Lebensabschnitte.- 1. Verfolgungsbelastung.- 2. Entwicklungseinflüsse der Kindheit und Jugend.- Zusammenfassung.- Kap. 8 Ehe und Familie.- Problemstellung.- I. Familienbeziehungen ehemaliger Verfolgter.- 1. Harmonie des Familienlebens.- 2. Unterschiede in den Verfolgtengruppen.- 3. Außerfamiliärer Kontakt.- 4. Psychischer Zustand.- 5. Verfolgungsbelastung.- 6. Entwicklungseinflüsse der Kindheit und Jugend.- II. Arten von Verfolgten-Ehen.- 1. Erhalten gebliebene Ehen.- 2. Zweit-Ehen nach der Befreiung.- 3. Erst-Ehen nach der Befreiung.- Zusammenfassung.- Kap. 9 Weltanschauung und KZ-Haft.- Problemstellung200.- I. Ideologie und Glaube.- 1. Ein ideologischer Priester.- 2. Ein gläubiger Priester.- 3. Unterscheidungsmerkmale.- II. Eigenarten ideologischer Persönlichkeiten.- 1. Zeit vor der Haft.- 2. Inhaftierungszeit.- 3. Zeit nach der Befreiung.- Zusammenfassung.- Kap. 10 Emigrationsmotivation und Lebensbewältigung bei jüdischen Verfo

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