Unterrichtsinteraktion in der Grundschule

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Sequenzielle Analysen zur Ko-Konstruktion von Angemessenheit zwischen Lehrenden und Lernenden, Stauffenburg Linguistik 115

ISBN: 3958095364
ISBN 13: 9783958095366
Autor: Leßmann, Ann-Christin
Verlag: Stauffenburg Verlag GmbH
Umfang: 348 S.
Erscheinungsdatum: 18.12.2020
Auflage: 1/2020
Format: 2.3 x 24.2 x 17.1
Gewicht: 656 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

Wie geht die Lehrperson mit den Äußerungen von Lernanfängern im Unterrichtsgespräch um? Wie vermittelt sie, was angemessen oder unangemessen ist? Wie unterschiedlich profitieren Lernende von den sprachlichen Impulsen und den normsetzenden Rückmeldungen der Lehrperson? Die vorliegende Studie rekonstruiert in gesprächsanalytischer Orientierung das sprachliche Zusammenspiel von Lehrenden und Lernenden in zwei Grundschulklassen. Der Grundgedanke ist dabei, dass Unterrichtsgespräche nicht nur Gelegenheiten für fachliches Lernen, sondern auch Erwerbskontexte für (unterrichtsrelevante) sprachliche Fähigkeiten darstellen. Die Frage, was Schülerinnen und Schüler im Gesprächsverlauf über sprachliche Angemessenheit erfahren, wird also zentral. Im Rahmen der Debatte um den Zusammenhang von sprachlichen Kompetenzen und Bildungserfolg liefert die Studie eine Mikroanalyse der Verfahren, mit denen Lehrpersonen die Beiträge der Lernenden akzeptieren, zurückweisen oder weiterbearbeiten. Sie zeigt so, wie Lehrpersonen festlegen, was sprachlich (un-)angemessen ist. Ein weiterer Fokus liegt auf der Frage, welchen Anteil die Lernenden an dieser Ko-Konstruktion haben. Empfehlungen für die Gestaltung von Unterrichtsgesprächen schließen sich an die Analysen an.

Artikelnummer: 291192 Kategorie:

Beschreibung

Wie geht die Lehrperson mit den Äußerungen von Lernanfängern im Unterrichtsgespräch um? Wie vermittelt sie, was eine angemessene oder eine unangemessene Äußerung ist? Wie unterschiedlich profitieren Schülerinnen und Schüler von den sprachlichen Impulsen und den Rückmeldungen der Lehrperson? Unterrichtsgespräche sind immer auch sprachlicher Lernkontext. Sprachliche Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler spielen in diesem Kontext eine entsprechend große Rolle für die Herausbildung von sprachlicher Kompetenz von Lernenden. Das gilt auch und gerade für den Unterricht der Grundschule, in dem Kinder ihre ersten Erfahrungen mit der Sprachverwendung im Unterricht machen. Aus gesprächsanalytischer Perspektive ist dabei das ko-konstruierende Zusammenspiel zwischen sprachlichen Anforderungen der Lehrperson und Äußerungen der Schülerinnen und Schüler zentral. Die vorliegende Studie rekonstruiert in diesem Zusammenhang anhand eines Datenkorpus' von zwei Grundschulklassen in einem ersten Schritt deskriptiv die sprachlichen Verfahren der Lehrperson, mit denen sie Äußerungen der Lernenden akzeptiert, zurückweist oder weiterbearbeitet. Kraft ihrer Rolle etabliert sie auf diese Weise die (Nicht-)Angemessenheit des jeweiligen Beitrags relativ zu ihren Anforderungen und setzt damit Normen. In einem zweiten Schritt wird der ko-konstruierende Anteil einzelner Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen und untersucht, ob und warum sich im Längsschnitt verfestigte Muster in der Kommunikation zwischen Lehrperson und bestimmten Schülerinnen und Schülern zeigen. So kann die Frage diskutiert werden, welchen Einfluss derartige Muster auf die Schaffung von individuellen Lerngelegenheiten haben. Die genauen Beobachtungen sollen für den ko-konstruierenden Charakter von Unterrichtsgesprächen sensibilisieren und Hinweise für sprachdidaktische Empfehlungen zur Gestaltung von Unterrichtsgesprächen liefern. So zeigt die Studie bspw. die Folgen von zu implizit gehaltenen sprachlichen und inhaltlichen Anforderungen im Unterrichtsdiskurs und plädiert für mehr Explizitheit in den Impulsen, aber auch in den Rückmeldungen auf Beiträge.

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