Boethius Christianus?

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Transformationen der ‚Consolatio Philosophiae‘ in Mittelalter und Früher Neuzeit

ISBN: 3110214156
ISBN 13: 9783110214154
Herausgeber: Reinhold F Glei/Nicola Kaminski/Franz Lebsanft
Verlag: De Gruyter GmbH
Umfang: VIII, 435 S., zahlr.Tab.und Abb.
Erscheinungsdatum: 15.06.2010
Auflage: 1/2010
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB
Artikelnummer: 1844019 Kategorie:

Beschreibung

Die Trostschrift an sich selbst, die der Politiker und Philosoph Boethius (ca. 480524 n.Chr.) kurz vor seiner Hinrichtung verfasste, gilt neben den Bekenntnissen des Augustinus als das berühmteste Werk der christlichen Spätantike. Weil Boethius als christlicher Märtyrer kanonisiert wurde, erfuhr auch sein Werk, die Consolatio Philosophiae, im Mittelalter eine christliche Umdeutung und führte zu einer außerordentlich intensiven Rezeption, die nicht nur durch die eindrucksvolle Zahl von über 400 Handschriften und ca. 20, zum Teil sehr umfangreiche lateinische Kommentare belegt ist, sondern auch durch Übersetzungen in verschiedene Volkssprachen. Mit einer erstaunlichen religiösen Wandlungsfähigkeit meisterte der Text dann die am Beginn der Renaissance einsetzende Krise der als mittelalterlich geltenden Literatur, wurde aber durch den ent-christianisierenden und re-antikisierenden Kommentar des Josse Bade (1498) für die Humanisten salonfähig gemacht. Im 17. Jahrhundert wurde Boethius dann erneut christianisiert, genauer: konfessionalisiert, d.h. für den Diskurs des konfessionellen Zeitalters funktionalisiert. Die vielfältigen Aspekte dieser mittelalterlich-christlichen, humanistischen und konfessionellen Vereinnahmung werden in den Beiträgen des Sammelbandes analysiert und eröffnen eine diachrone, epochenübergreifende Perspektive.

Autorenporträt

Reinhold F. Glei, Nicola Kaminski und Franz Lebsanft, Ruhr-Universität Bochum.

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