Oper als Drama

Lieferzeit: Lieferbar innerhalb 14 Tagen

109,95 

Das >realistische Musiktheater< Walter Felsensteins, Theatron 37

ISBN: 3484660376
ISBN 13: 9783484660373
Autor: Braunmüller, Robert
Verlag: De Gruyter GmbH
Umfang: VI, 192 S.
Erscheinungsdatum: 27.05.2002
Auflage: 1/2002
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB

Die Buchreihe Theatron bietet besonders qualifizierten Abhandlungen aus den Bereichen Theaterwissenschaft und Dramenforschung ein interdisziplinäres Forum. Studien zu allen Sparten des Theaters- vom Bühnenbild bis zur Schauspielkunst, vom Regietheater bis zum Puppenspiel- finden ebenso Platz wie solche zur Dramentheorie und zu den dramatischen Gattungen aus den verschiedenen philologischen Disziplinen, des weiteren zum Musiktheater und Theatertanz. Die Vielfalt der im Phänomen Theater zusammentreffenden Künste verlangen diese Ausrichtung auf ein breites Spektrum von Forschungsansätzen und Fragestellungen.

Artikelnummer: 3751526 Kategorie:

Beschreibung

Walter Felsenstein (1901-1975) war neben Wieland Wagner der bedeutendste Opernregisseur der frühen Nachkriegszeit. Die dramaturgische Vorbereitung seiner Inszenierungen an der Berliner Komischen Oper ist bis heute vorbildhaft geblieben. Das Ideal einer Einheit der Handlung und ihrer strenge Kausalität, die Suche nach einer Vorgeschichte und die realistische Beglaubigung der Musik innerhalb der Bühnenhandlung ist seinen Regiearbeiten ebenso gemeinsam wie ein Verständnis der dramatischen Charaktere als frei handelnde, autonome Individuen. Der Regisseur mobilisierte alle Wirkungsmittel der Bühne, um das Opernrepertoire dem vom Bildungsbürgertum und den Ideologen des sozialistischen Realismus gleichermaßen verabsolutierten "Drama der geschlossenen Form" anzunähern. Felsensteins Inszenierungen verzichteten auf Experimente und Kritik an dem "kulturellen Erbe", an das der Sozialismus in der DDR anzuknüpfen gedachte. Felsensteins Sarastro ("Die Zauberflöte") ist wie die Titelfigur seiner Inszenierung von Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" ein aktiv handelndes Individuum, das analog zum "positiven Helden" seine historische Mission erkennt. Felsenstein machte ein künstlerisch perfektioniertes Theater, das indirekt eine politische Funktion wahrnahm und so zum Aushängeschild der DDR-Kulturpolitik werden konnte. Anhand exemplarischer Inszenierungen und mit Hilfe erhaltener Regiebücher, Bearbeitungen, Notate oder Szenarien rekonstruiert dieses Buch Felsensteins von inneren Widersprüchen nicht freies Theaterkonzept seines "realistischen Musiktheaters".

Das könnte Ihnen auch gefallen …