Beschreibung
Der Band enthält Rheinbergers nichtballadische Chorwerke mit Begleitung. Diese Kompositionen, die heute z.T. ganz unbekannt sind, aber eine Wiederentdeckung lohnen, bieten eine recht große Bandbreite verschiedener Besetzungen: Vertreten sind Werke für gemischte Stimmen, für Frauenchor und für Männerchor, von denen sich die meisten sowohl für eine chorische als auch für eine solistische Aufführung eignen. Sehr reizvoll ist die ungewöhnliche Klavierquartett-Begleitung, die Rheinberger für seine romantisch-stimmungsvolle Vertonung Die Nacht op. 56 auf ein Gedicht von Eichendorff wählte. Im Hymnus an die Tonkunst op. 179 tritt ein Blasorchester zum Chor hinzu, die übrigen Werke sind für Klavierbegleitung komponiert.
Autorenporträt
Der aus Vaduz in Liechtenstein stammende Josef Gabriel Rheinberger war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Größe von europäischem Rang: Gesucht als Kompositionslehrer und geschätzt als Komponist, war der Professor am Münchner Konservatorium und bayerische Hofkapellmeister prägend für eine Generation von Musikern. Trotz hoher musikalischer Qualitäten gerieten allerdings viele seiner Werke nach seinem Tod im Jahre 1901 in Vergessenheit. Im Bewusstsein blieb Rheinberger vor allem als Komponist von Orgelmusik und von geistlichen Werken, darunter sein berühmtes Abendlied Bleib bei uns op. 69,3. Heute jedoch erklingen zunehmend auch wieder die weniger bekannten Teile seines Werkes, wie die Kammermusik, die weltliche Chormusik oder die Klavier- und Orchestermusik - eine Entwicklung, die nicht zuletzt auf die Veröffentlichung seines Schaffens in den Bänden der Gesamtausgabe und zahlreichen Einzelausgaben des Carus-Verlags zurückzuführen ist.