Beschreibung
Was verstand Aristoteles, der Begründer der wissenschaftlichen Biologie, unter Leben? Klassische Philologen, Philosophen und Biologen gehen in diesem Band zunächst der Frage nach, auf welche Weise Aristoteles Konzeption der Seele, deren Verbindung mit dem Leben er aus der Tradition übernimmt, mit seinen Vorstellungen von Leben zusammenhängt. Außerdem wird diskutiert, wie Aristoteles die unterschiedlichen Kriterien, die nach ihm das Leben ausmachen - und zu denen die Ernährung, die Selbstbewegung, die Wahrnehmung und das Denken gehören -, bewertet und zur Abgrenzung unterschiedlicher organischer Strukturen verwendet. Diese Aspekte verweisen auf die grundsätzliche Problematik, ob es für Aristoteles überhaupt einen einheitlichen Lebensbegriff gibt. Ebenso gehören die Bereiche der Fortpflanzung und der Ontogenese, das Verhältnis von Individuum und Spezies, ihr Verhältnis zur Umwelt, ihre Lebenspraxis und die Artenvielfalt zum Rahmenthema. Ein Ausblick auf die Rezeption zeigt die historische Bedeutung der Aristotelischen Lebensvorstellung.
Autorenporträt
Sabine Föllinger, Studium der Klassischen Philologie in Freiburg, München und Rom. 1993 Promotion in Freiburg, 2000 Habilitation in Mainz. Seit 2003 Professorin für Klassische Philologie/Schwerpunkt Gräzistik in Bamberg. Veröffentlichungen in den Bereichen der antiken Philosophie, der antiken Biologie, der antiken Wissensvermittlung, der griechischen Tragödie, der archaischen Dichtung und der Gender studies.