Mea Culpa? – Zur Tatverarbeitung in Therapie und Prognose bei (traumatisierten) Gewalt- und Sexualstraftätern

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Eine empirische Annäherung an das Konstrukt Tatverarbeitung im Kontext von Kriminaltherapie und Legalprognose unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeitsakzentuierungen, Belastungssymptomen und Tathergangsparametern, SRH Hochschule Heidelberg, Schriften, 4

ISBN: 3866762607
ISBN 13: 9783866762602
Autor: Müller, Silvia
Verlag: Verlag für Polizeiwissenschaft
Umfang: 570 S., RC930
Erscheinungsdatum: 04.06.2012
Auflage: 1/2012
Format: 3 x 21 x 14.7
Gewicht: 718 g
Produktform: Buch
Einband: GEB

Inhaltsangabe1. Einleitung 2. Tatverarbeitung – theoretischer und empirischer Hintergrund 2.1. Das Konstrukt Tatverarbeitung 2.1.1. Tatverarbeitung aus dem Blickwinkel der Wissenschaft 2.1.2. Tatverarbeitung aus Sicht der Straftäterbehandlung 2.1.3. Theoria cum praxi – Konzeptualisierung einer Arbeitsdefinition 2.2. Komponenten von Tatverarbeitung 2.2.1. Bereitschaft zur Verantwortungsu¨bernahme 2.2.2. Empathiefähigkeit 2.3. Tatverarbeitung im Kontext konstruktverwandter Variablen 2.3.1. Persönlichkeitsakzentuierungen 2.3.2. Tatkonstellative Merkmale 2.3.3. Kriminaltherapeutische Betreuung 3. Tathergangsanalyse und Tatverarbeitung 3.1. Nutzen der forensischen Tathergangsanalyse in Therapie und Prognose 3.2. Deliktspezifika und tatbezogene Verantwortungsübernahme 3.2.1. Planungsverhalten und Täter-Opfer-Beziehung 3.2.2. Perideliktische Gewaltanwendung und Verletzungen des Opfers 3.2.3. Vorstrafenbelastung 4. Belastungssymptome und Tatverarbeitung 4.1. Belastungserfahrungen, Traumata und Delinquenz 4.1.1. Trauma: Ereignis und Erlebnis 4.1.2. Belastungserfahrungen im Bedingungsgefüge delinquenter Entwicklungsverläufe 4.1.3. Auswirkungen traumatischer Erfahrungen 4.1.4. Prävalenz von Belastungserfahrungen 4.2. Belastungssymptome und tatbezogene Verantwortungsübernahme 4.2.1. Delinquenz: ,Cycle of Violence’? 4.2.2. Posttraumatische Belastungsstörungen 4.2.3. Postdeliktische Belastungssymptome 4.2.4. Belastungsreaktionen und Tatverarbeitung 5. Kriminalprognose und Tatverarbeitung 5.1. Kriminalprognosen im Strafvollzug 5.1.1. Risikodiagnosen als Gegenstand der Kriminalprognose 5.1.2. Gesetzliche Vorgaben 5.1.3. Behandlungs-, Lockerungs- und Entlassungsprognosen 5.2. Tatverarbeitung – ein Prognosekriterium? 5.2.1. Methodische Vorgehensweise 5.2.2. Statische und dynamische Ru¨ckfallkriterien 5.2.3. Komponenten der Tatverarbeitung in der Kriminalprognose 6. Ableitung der Fragestellung 6.1. Ableitung der Fragestellungen und inhaltliche Hypothesen 6.1.1. Güte des Fragebogens TAF-R 6.1.2. Tatverarbeitung und Tathergang 6.1.3. Tatverarbeitung und postdeliktische Belastung 6.1.4. Tatverarbeitung und Legalprognose 6.2. Fragestellungen der Untersuchung – ein Überblick 7. Methodisches Vorgehen 7.1. Untersuchungsdesign 7.1.1. Vor und Hauptstudie 7.1.2. Forschungsstrategie 7.2. Operationalisierung: Tatverarbeitung 7.2.1. Der Tatverarbeitungsfragebogen (TAF) 7.2.2. Weiterentwicklung des TAF zum TAF-R 7.3. Operationalisierung: Persönlichkeit und Tathergang 7.3.1. Variablen zur Validierung des TAF-R 7.3.2. Hypothesenrelevante (Tathergangs-) Merkmale 7.4. Operationalisierung: Belastungssymptome und Kriminalprognose 7.4.1. Belastungssymptome 7.4.2. Kriminalprognostisch relevante Variablen 7.5. Mögliche Störvariablen der Hauptstudie und Kontrollmaßnahmen 7.5.1. Stichprobenspezifische Faktoren 7.5.2. Methodenimmanente Probleme 7.5.3. Bedingungen der Untersuchungsdurchführung 7.6. Hypothesen und Untersuchungsmethoden 7.6.1. Inhaltliche Hypothesen und statistische Analyseverfahren 7.6.2. Anforderungen an die Stichprobe 7.7. Untersuchungsdurchführung: Vor- und Hauptstudie 7.7.1. Untersuchungsstichprobe 7.7.2. Ablauf der Untersuchung 8. Ergebnisse 8.1. Beschreibung der Stichprobe 8.1.1. Soziodemographische Merkmale 8.1.2. Psychopathologische Merkmale 8.1.3. Kriminologische Merkmale 8.1.4. Deliktbezogene Merkmale 8.1.5. Viktimologische Merkmale 8.1.6. Kriminaltherapeutische Merkmale 8.1.7. Kriminalprognostische Merkmale 8.2. Teststatistische Kennwerte 8.2.1. Ausreißer und fehlende Werte 8.2.2. Soziale Erwu¨nschtheit 8.2.3. Fragebogenverfahren 8.2.4. Checklisten 8.3. Beantwortung der Fragestellungen 8.3.1. Güte des Fragebogens TAF-R 8.3.2. Tatverarbeitung und Tathergangsparameter 8.3.3. Tatverarbeitung und postdeliktische Belastung 8.3.4. Tatverarbeitung und Kriminalprognose 9. Diskussion 9.1. Generelle Anmerkungen zur Untersuchung 9.1.1. Repräsentativität der Stichprobe 9.1.2. W

Artikelnummer: 3701941 Kategorie:

Beschreibung

Das Erlebnis einer Straftat leitet sowohl für das Opfer als auch für den Täter den Beginn eines oftmals langwierigen, wenn nicht sogar lebenslangen Prozesses der Tatverarbeitung ein. Sind die Täter die eigentlichen Opfer - Opfer ihrer Biographie, ihrer Erfahrungen und nicht zuletzt Opfer ihrer Taten, fest eingebunden in einen "cycle of violence"? Leiden sie unter ihren Delikten, ihrem Denken, ihrem Handeln? Sind geplante Taten an Fremden leichter zu "verarbeiten"? Worauf basiert die häufig formulierte Forderung, dass sich die Täter mit diesen ihren Taten auseinandersetzen müssen? Warum reicht die Haftstrafe als empfindliches Übel und die damit erbundene Zeitspanne der Reifung und Entwicklung nicht aus? Oder reicht sie aus? Ist Therapie nötig, intramural möglich und unter Kosten-Nutzen-Kalkulationen angemessen? Wenn ja, welche Inhalte und Ziele sollten im Vordergrund stehen? Überlegungen zum Umgang mit Straftaten - auf Seiten der Opfer, der Täter, der Rechtssprechung, Strafvollstreckung und des Vollzuges - resultieren letztlich in solchen Fragen, die sich nicht mit einfachen populistischen Parolen beantworten lassen. Nahezu selbstverständlich scheint die Auffassung, dass eine professionell angeleitete Beeinflussung von kriminogenen Einstellungen und erhaltensbereitschaften zu einer relevanten Minderung des Rückfallrisikos führt und daher wesentlicher inhaltlicher Bestandteil jeglichen kriminaltherapeutischen Handelns sein müsse. Eindeutige, allgemeingültige Belege vermag angesichts der Komplexität der zu berücksichtigenden Bedingungen auch eine wissenschaftliche Herangehensweise nicht zu erbringen. Prima vista verwundert es daher nicht, dass bisher zur Frage, wie sich die Auseinandersetzung mit der eigenen Delinquenz auf Seiten der Täter gestalten kann oder sollte, ein lediglich geringes Forschungsaufkommen vorliegt. Spätestens auf den zweiten Blick jedoch offenbaren sich kriminalpolitische und strafrechtliche Relevanz sehr eindringlich - geht es doch um prognostische Überlegungen zukünftiger Rückfallvermeidung zum Schutze potentieller Opfer. Grundlegend für die vorliegende Studie war die Konzeptualisierung und Weiterentwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Tatverarbeitung gemäß wissenschaftlichen Standards, um forensisch-psychologische Behandlungsprozesse und -erfolge im Verlauf zu erheben. Es wurden Hypothesen zu einer Vielzahl von Variablen aufgestellt und an Stichproben inhaftierter Gewaltund Sexualstraftäter überprüft. Im Fokus dieser differenzierten Analyse von Beziehungen zu einer (nicht) erfolgten Tatverarbeitung nach schwerwiegenden Gewalt- und Sexualdelikten lagen zum einen prä- sowie postdeliktische Belastungserfahrungen der Täter, zum anderen der mögliche Einfluss therapeutischer Interventionen auf das zukünftige Legalverhalten. Wichtige Variablen bildeten dabei selbstberichtete Angaben zu Fragen der Verantwortungsübernahme für die Tat sowie zu unterschiedlichen Persönlichkeitsakzentuierungen und psychopathologischen Auffälligkeiten. Ferner waren es gemäß Aktenlage rekonstruierte Tathergangsmerkmale, die z. B. Rückschlüsse auf das Planungsniveau sowie das Verhältnis zwischen Opfer und Täter erlaubten und neue Fragen zum Einfluss dieser Deliktspezifika auf den Prozess der Tatverarbeitung aufwarfen.

Autorenporträt

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