Beschreibung
Mißverständnisse sind allgegenwärtig. Sie können zu Flugzeugabstürzen führen und ungewollte politische Prozesse in Gang setzen. Vor allem aber begegnen wir ihnen in der alltäglichen Kommunikation, im Kleinsten und Allerkleinsten. Von welcher Art Mißverständnisse in alltäglichen Gesprächen sind, steht im Mittelpunkt dieser auf authentischen Mißverständnisgesprächen beruhenden Untersuchung. Mißverständnisse sind offen, verdeckt und mitunter unentdeckbar. Dann bleibt die Illusion des Verstehens bis auf weiteres bestehen. Doch weisen die meisten Mißverständnisse eine interaktiv geregelte Struktur auf. Sie sind nicht unabhängig von der interaktiven Leistung der Gesprächspartner und bilden eigenständige Sequenzen. Mißverständnisse leisten systematische Offenbarungsarbeit des Verstehensprozesses und zeigen, daß an jedem möglichen Punkt des Kommunikationsprozesses das gemeinsame Wissen hinterfragt werden kann.
Autorenporträt
InhaltsangabeTeil I: Präliminarien zu einer Auseinandersetzung mit Mißverständnissen: Zur Einleitung: Ein Mißverständnis und seine Folgen - Die Ubiquität von Mißverständnissen - Linguistische Mißverständnisforschung: Topos mit beschränkter Substantiierung - Über den Gebrauch des Wortes 'Mißverständnis' - Die Empirie des Gesprächsdatums / Teil II: Die Ordnung der Mißverständnisse: Von der äußeren zur inneren Ordnung: Kategorien einer Typisierung von Mißverständnissen nach Kriterien ihrer Manifestanz - Reparaturen als Teil manifester Mißverständnisse - Mißverständnisse als eigenständige (Seiten-)Sequenzen - Strategische Mißverständnisse -Schluß: Von der Manifestation zur Indizierung von Mißverständnissen.