Der Erlaubnistatbestandsirrtum

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Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge 157

ISBN: 3428116127
ISBN 13: 9783428116126
Autor: Heuchemer, Michael
Verlag: Duncker und Humblot GmbH
Umfang: 377 S., Abb.
Erscheinungsdatum: 03.01.2005
Auflage: 1/2005
Format: 1.5 x 22.4 x 14.8
Gewicht: 440 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT
Artikelnummer: 1496588 Kategorie:

Beschreibung

Der Erlaubnistatbestandsirrtum stellt das faszinierendste und zugleich schwierigste Problem der Irrtumslehre dar, da jeder Lösungsversuch die Grundlagen des Strafrechtssystems berührt. Im Anschluss an einige jüngere Urteile des BGH wurde die - lange Zeit verstummte - Diskussion über die Behandlung dieses Irrtums wieder aufgenommen. Die Ergebnisse der Rechtsprechung und die Analyse der zum Erlaubnistatbestandsirrtum vertretenen Lösungsansätze zeigen, dass die etablierten Lehren nicht überzeugen können. Die Schwäche aller Theorien, die § 16 I StGB direkt oder analog auf den Erlaubnistatbestandsirrtum anwenden, liegt in der unverdienten Privilegierung auch solcher Täter, die die tatsächlichen Voraussetzungen eines Rechtfertigungsgrundes aus nicht nachvollziehbaren Gründen annehmen. Zahlreiche Beispiele aus der jüngsten Rechtsprechung zeigen, dass die seit BGHSt 3, 105 ff. die Diskussion prägende Behauptung der »prinzipiellen Rechtstreue« des im Erlaubnistatbestandsirrtum Handelnden häufig der Realität spottet. In solchen Fällen stellt nur die Vorsatzstrafe eine angemessene Reaktion dar. Deshalb kann nur die strenge Schuldtheorie überzeugen, die den Erlaubnistatbestandsirrtum nach § 17 StGB behandelt. Sie ist jedoch um eine flexible Rechtsfolgenkonzeption zu ergänzen, die der besonderen Natur des Erlaubnistatbestandsirrtums als Sachverhaltsirrtum gerecht wird und in elastischer Weise in allen denkbaren Irrtumskonstellationen eine dem Tatunrecht angemessene Bestrafung erlaubt.

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsübersicht: 1. Abschnitt: Irrtum und subjektive Zurechnung: Über den gegenwärtigen Zustand der Irrtumslehre - Die Defizite der bisherigen Irrtumslehre: Dogmatica se ipsam alet - Das Problem des allgemeinen Zurechnungssubjekts der Irrtumslehre - Der Erlaubnisbestandsirrtum als Schlüsselstelle der Irrtumslehre - Ansatz und Aufbau der Arbeit - 2. Abschnitt: Grundlagen der Irrtumszurechnung: Ansatzpunkte der Revisionsbedürftigkeit des etablierten Systems der Irrtumslehre - Rechtsprechungsübersicht zu Fällen an der Grenze von Rechtfertigungsirrtum und -exzess - Zwischenergebnis der Analyse - Ausgangspunkte der Befreiung der Irrtums- und Schuldlehre von den Zwängen des formalen Verbrechenssystems: Eine Zwischenthese - 3. Abschnitt: Der Erlaubnistatbestandsirrtum und für seine Lösung relevante Nachbarkonstellationen der Zurechnung zu Schuld und Irrtum: Notwendige Vorüberlegungen anhand des Notwehrexzesses (§ 33 StGB) - Der Erlaubnisirrtum - Der Erlaubnistatbestandsirrtum - 4. Abschnitt: Zusammenfassung der Ergebnisse; Schlussbetrachtung: Der Erlaubnistatbestandsirrtum und seine Nachbarprobleme als Entscheidungsfragen der Irrtumszurechnung - Der funktionale Neuansatz der Irrtumslehre auf der Basis der strengen Schuldtheorie - Konsequenzen für das Gesamtsystem der Irrtumslehre - Literaturverzeichnis - Sachwortverzeichnis

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