Testierfreiheit als Persönlichkeitsrecht

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Zugleich ein Beitrag zur Dogmatik des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts, Schriften zur Rechtstheorie 217

ISBN: 3428112172
ISBN 13: 9783428112173
Autor: Goebel, Joachim
Verlag: Duncker und Humblot GmbH
Umfang: 397 S.
Erscheinungsdatum: 12.12.2003
Format: 1.7 x 22.5 x 14.8
Gewicht: 482 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT
Artikelnummer: 768977 Kategorie:

Beschreibung

Die theoretischen Grundlagen der Testierfreiheit gelten seit langem als geklärt. Das objektive Erbrecht wird weithin als genuines Vermögensrecht begriffen, welches zudem mit familiaristischen Wertungen durchschossen ist. Die Testierfreiheit wird dementsprechend als fortgesetzte Eigentümerfreiheit angesehen. Mit einer derartigen Konzeption sind indes gravierende dogmatische Nachteile verbunden. Denn mit ihr können die anerkannten Wertungen des geltenden Erbrechts (wie etwa die materielle Höchstpersönlichkeit des Testaments oder das erbrechtliche Willensdogma) nicht erklärt werden. Hier setzt der Verfasser an. Er versucht eine theoretische Neubegründung der Testierfreiheit. Die These ist, daß sie vornehmlich als ein Persönlichkeitsrecht begriffen werden muß, mit dem der einzelne seinen eigenen Tod verarbeiten und damit seine Individualität und Persönlichkeit ausprägen kann. Um diese These nachzuweisen, greift der Verfasser weit aus. Nachdem die Rückführung der Testierfreiheit auf Eigentum und Familie kritisiert wird, werden im Durchgang durch den kulturellen Diskurs zur Todesverarbeitung wichtige Aspekte zur Todesproblematik auf philosophischer sowie gesellschaftstheoretischer Ebene skizziert, um abzuklären, wie bislang Tod und Persönlichkeit zusammen gedacht worden sind. Von hier aus wird der Bogen geschlagen zu den anerkannten Wertungen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und des Erbrechts. Es wird gezeigt, dass nur anhand einer persönlichkeitsrechtlichen Grundlegung der Testierfreiheit die anerkannten Wertentscheidungen des Erbrechts konsistent und kohärent erklärt werden können. Wegen dieses hohen Erklärungsgehalts ist ein persönlichkeitsrechtliches Verständnis der Testierfreiheit mithin nicht Frucht irgendwelcher Philosopheme, sondern liegt dem geltenden Erbrecht als bislang verborgenes Prinzip zugrunde.

Autorenporträt

InhaltsangabeInhaltsübersicht: Einleitung: Rechtliche Dogmatik als geltungstheoretisch ausgerichtete Dogmatik - 1. Hauptthese - Begrifflichkeiten: Erbrecht als funktionales Persönlichkeitsrecht - 2. Diskussion der bisherigen Ansätze zur Testierfreiheit: Die Testierfreiheit als verliehene Befugnis zur Erziehung familiarer Effekte - Die Testierfreiheit und personalistische Fiktionen - Erbrecht als fortgesetztes Eigentum: Historische Perspektive - Erbrecht als fortgesetztes Eigentum: Systematische Kritik - Testierfreiheit als reine Vermögensfreiheit - Ergebnis zum bisherigen geltungstheoretischen Diskurs - 3. Der Todesdiskurs der Moderne: Der Tod im gesellschaftlichen Diskurs der Moderne - 4. Testierfreiheit und Persönlichkeitsrecht: Wertungsabgleich I: Allgemeines Persönlichkeitsrecht - Wertungsabgleich II: Das Wertungsgeflecht des Erbrechts - Sittenwidrigkeit und erbrechtliche Personfunktionalität - Schlußteil: Ergebnis: Erbrecht und Persönlichkeitsrecht - Literaturverzeichnis - Sachverzeichnis

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