Der Inquistionsprozess im Laienspiegel des Ulrich Tengler

Lieferzeit: Lieferbar innerhalb 14 Tagen

69,00 

Rezeption des gelehrten Rechts in der städtischen Rechtspraxis, Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte 27

ISBN: 3412206334
ISBN 13: 9783412206338
Autor: Burret, Gianna
Verlag: Böhlau-Verlag GmbH u Cie.
Umfang: 375 S.
Erscheinungsdatum: 03.08.2010
Auflage: 1/2010
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB
Artikelnummer: 1062649 Kategorie:

Beschreibung

Der Laienspiegel von Ulrich Tengler stellte zu seiner Zeit einen Meilenstein der Rechtsgeschichte dar und ist besonders in der Geschichte der Rezeption des gelehrten Rechts von zentraler Bedeutung. In dem Werk aus dem Jahre 1509 lässt sich, wie diese Untersuchung zeigt, das Eindringen des gelehrten Rechts in den deutschen Strafprozess anschaulich nachvollziehen. Am Beispiel des Inquisitionsprozesses erklärt die Studie die Wege der Rezeption und zeigt die rechtspolitischen Motive auf, die hinter dieser Entwicklung gestanden haben. Der Vergleich mit dem 'Klagspiegel' des Conrad Heyden und den Schriften der italienischen Juristen liefert darüber hinaus wichtige Erkenntnisse zur Geschichte des Inquisitionsprozesses und seiner Stellung im deutschen Recht.

Inhaltsverzeichnis

A. Einleitung I. DER UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND 1. Der Laienspiegel a. Der Verfasser Ulrich Tengler Stadtschreiber von Nördlingen/ Kastner von Heidenheim/ Landvogt von Höchstädt/ Ulrich Tengler und die Gelehrten b. Das Werk: Konzeption, Inhalt und Bedeutung 2. Der Klagspiegel als Vergleichswerk 3. Der Inquisitionsprozess a. Kennzeichen, Wurzeln und Entwicklung b. Die Darstellung des Inquisitionsprozesses im Laienspiegel 4. Die Quellen des Laienspiegels zum Inquisitionsprozess a. Die allegierten Quellen des Laienspiegels Die Sammlungen des römischen und des kanonischen Rechts (Corpus Iuris Civilis; Corpus Iuris Canonici)/ Die Schriften der gelehrten Juristen (Guilelmus Durantis, Speculum Iudiciale - Bartolus de Saxoferrato, Commentaria zum Corpus Iuris Civilis und die Traktate Super Constitutione 'Ad reprimendum' und Super Constitutione 'Qui sint rebelles' - Baldus de Ubaldis, Commentaria zum Corpus Iuris Civilis - Angelus Aretinus, Tractatus de maleficiis - Weitere zitierte Juristen) b. Weitere Vorlagen des Laienspiegels Albertus Gandinus, Tractatus de maleficiis/ Die Wormser Reformation (1498)/ Die Bamberger Halsgerichtsordnung ('Bambergensis', 1507). II. FRAGESTELLUNG UND METHODIK B. Hauptteil I. ZULÄSSIGKEIT UND ABLAUF DES INQUISITIONSVERFAHRENS NACH DEM LAIENSPIEGEL 1. Rechtfertigung des Offizialprinzips a. Tenglers Appell an die Richter b. Der kanonistische und der legistische Ansatz zur Rechtfertigung der Offizialmaxime c. Die Übernahme des legistischen Ansatzes im Laienspiegel d. Die deliktsspezifische Beschränkung des Inquisitionsverfahrens und ihre Durchbrechung 2. Das Inquisitionsverfahren als Mittel zur Durchsetzung des Landfriedens a. Die gemeinrechtlichen Parallelen des Verfahrens gegen die landschädlichen Leute Die landschädlichen Leute als abgrenzbare Personengruppe/ Die mali homines bei Ulpian und Paulus/ Die mali homines bei den italienischen Juristen/ Das Vorgehen gegen die landschädlichen Leute nach römischem und gemeinem Recht und nach den deutschen Landfrieden (Inquisitio generalis und Landfrage - Das Verfahren gegen die landschädlichen Leute). b. Landschädliche Leute und Landfriedensbrecher zu Tenglers Zeit c. Zusammenfassung 3. Die verfahrenseinleitende Anzeige im Laienspiegel a. Forschungsstand b. Die Darstellung der Denunziation als eigenständige Verfahrensart Die Darstellung der denunciatio evangelica im Laienspiegel/ Die Verknüpfung der denunciatio evangelica mit dem Inquisitionsverfahren/ Die Darstellung der denunciatio iudicialis privata im Laienspiegel c. Die Darstellung der Denunziation als Einleitungsmodus des Inquisitionsverfahrens Die Anzeige eines Privaten (denunciatio canonica)/ Die Anzeige durch Amtsleute (denunciatio iudicialis publica) d. Zusammenfassung 4. Zum Ablauf des Inquisitionsverfahrens a. Die zwei Abschnitte des Ermittlungsverfahrens Vor- und Hauptverfahren im Laienspiegel/ Vor- und Hauptverfahren im Klagspiegel/ Bewertung/ Die Entwicklung des Inquisitionsverfahrens im gemeinen Recht (Die ursprüngliche Bedeutung von inquisitio generalis und inquisitio specialis im kirchlichen Recht; Die ursprüngliche Bedeutung von Vor- und Hauptverfahren im kirchlichen Recht; Die Entwicklung des Vorverfahrens bei den italienischen Juristen) b. Das Vorverfahren Laienspiegel (Der Ortstermin; Die Zeugenvernehmung)/ Klagspiegel/ Bewertung c. Das Hauptverfahren Laienspiegel/ Klagspiegel/ Bewertung II. DIE FOLTER IM LAIENSPIEGEL. 1. Voraussetzungen der Folter a. Person des Verdächtigen Absolute Folterverbote (Vorübergehende Immunität der schwangeren Frauen; Die Frage der Immunität angesehener Personen)/ Relative Folterverbote und Beschränkung auf leichtere Folter (Das Kriterium der Erfolgsaussichten der Folter; Alter und körperliche Verfassung) b. Sch ...

Das könnte Ihnen auch gefallen …