Beschreibung
Die gesellschaftspolitischen Veränderungen in den afrikanischen politischen Gesellschaften in den späten 1990er Jahren haben das Rechtssubstrat erheblich beeinflusst. Jenseits des Substrats ist es in der Menge gestiegen. Unter den Rechtsquellen hat die Produktion von geschriebenen Gesetzen (Verfassung, internationale Verträge oder Gemeinschaftsnormen, Gesetze und Verordnungen) oder nicht (Fallrecht) ungeahnte Ausmaße angenommen. Ob als Folge der Globalisierung, der Strukturanpassung, des Gemeinschaftsrechts, des Völkerrechts oder der zunehmenden Komplexität der gesellschaftlichen Verhältnisse, wir erleben unaufhaltsam eine Vermehrung der Rechtsnormen. Auf diese Weise kann man notwendigerweise das erklärte Ziel einer unerbittlichen Verrechtlichung erkennen oder lesen, indem man den unausweichlichen Charakter des Rechts und den unaussprechlichen Platz des Rechts in der Entwicklung der Gesellschaft vorbringt. Als Zeichen der Modernisierung des Staates oder der Vollendung des Rechtsstaates scheint die Erstellung von Normen beruhigend zu sein. Doch jenseits des Komforts verschärft diese Emulsion des Rechts die klassischen Grundlagen der Rechtsstaatlichkeit und verachtet ihre neuen Grundlagen.
Autorenporträt
Salomon BILONG, Senior Lecturer an der Universität Dschang, ist Berater für die Europäische Union, wo er im Rahmen des Justice Support Programme (JSP) als Expertentrainer für die Ausbildung von kamerunischen Richtern in Verwaltungsstreitverfahren tätig ist.
