Beschreibung
Individuen, die manchmal noch nie geschrieben oder gezeichnet haben, die sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen konnten, dies zu tun, bevor sie sich an diesen und jenen Ort begeben haben, drücken sich auf ungewöhnlichen Trägern, Felsen, Mauern oder Bäumen in einer Sprache aus, die sowohl für sie persönlich ist als auch sehr von der Gruppe abhängt, zu der sie während ihrer Passage durch den Ort gehören. Wer sind sie und was sind die Elemente, die ihr Handeln rechtfertigen? Die am häufigsten genannten Gründe sind Müßiggang, der sie dazu veranlasst, "ihre Hände zu beschäftigen", oder der Wunsch, sich den Ort anzueignen, indem sie ihn mit ihrem Namen markieren: um zu zeigen, dass sie den Ort besucht haben. Könnte es sich bei den Graffiti um eine zusammenhängende Gruppe von Motiven mit wiederkehrenden menschlichen Motiven handeln? Dies ist unwahrscheinlich und die neun in diesem Buch vorgestellten Felder berücksichtigen eher die Variabilität der Logiken, die zum grafischen Akt führen.
Autorenporträt
Philippe Hameau ist Anthropologe an der Université Côte d'Azur (Nizza). Seine Arbeit konzentriert sich auf grafische Akte von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart: Er erklärt die Variabilität ikonografischer Korpora durch das Studium ihres sozialen, kulturellen und ideellen Kontextes und erforscht die Regeln, die den grafischen Akt durchziehen, unabhängig von seiner kulturellen Atmosphäre.
