Düfte

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Signale der Gefühlswelt

ISBN: 3906390306
ISBN 13: 9783906390307
Autor: Ohloff, Günther
Verlag: Wiley-VCH GmbH
Umfang: VIII, 313 S., 150 farbige Illustr., 150 Illustr.
Erscheinungsdatum: 17.09.2004
Format: 2.4 x 23.6 x 21.8
Gewicht: 1115 g
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: LN

Die Macht der Gerüche ergriff Dichter und Denker aller Zeiten. Sie dienten besonders den französischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts als wesentliche Quelle der Inspiration, lange bevor sich die Psychologie und Neurowissenschaften mit der seelischen Auswirkung der Gerüche auseinandergesetzt hatten. Der prominente Duftstoffchemiker Günther Ohloff, Autor des Buches ‘Irdische Düfte – Himmlische Lust, eine Kulturgeschichte der Duftstoffe’ diskutiert, wofür Düfte verantwortlich sind, was sie mit uns machen. Er veranschaulicht außerdem, in welcher Beziehung Geruch, Erinnerung und Emotionen zueinander stehen. Ein Buch mit über 100 Farbabbildungen für Parfumliebhaber, Literaten und solche, die mehr erfahren wollen über den “unbewußten” Sinn des Menschen.

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Artikelnummer: 628575 Kategorie:

Beschreibung

Der Geruch ist der stammesgeschichtlich älteste Sinn; er ist an vielen Regulationsmechanismen des Lebens beteiligt. Während der Geruchssinn im Tierreich Instinkte steuert und die Verhaltensweisen der Individuen kontrolliert, tritt beim Menschen die hedonische Komponente, der "Gefühlston", ins Bewußtsein. Die emotionale Kraft olfaktorischer Sinneswahrnehmung beherrschte alle Weltkulturen seit dem Altertum. Duft erschien dem Menschen heilig, denn "Wohlgeruch ist der Atem des Himmels" sagte Victor Hugo. Nach der ägyptischen Mythologie soll der Erfinder der Hieroglyphen und der Chemie, der ibisköpfige Gott Toth, die Priester in der Kunst der Parfümherstellung unterwiesen haben und jahrtausendelang waren ihre Kreationen allein den Göttern und Königinnen vorbehalten. Die Macht der Gerüche ergriff Dichter und Denker aller Zeiten. Wohlgeruch und Gestank dienten besonders den französischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts als wesentliche Quelle der Inspiration. Werke von Beaudelaire, Flaubert, Guy de Maupassant, Huysmanns, Emile Zola oder Marcel Proust sind dafür beredte Zeugnisse, lange bevor sich die Psychologie und Neurowissenschaften mit der seelischen Auswirkung der Gerüche auseinandergesetzt hatten. Mit der Klonierung von Geruchsrezeptoren durch Linda Buck und Richard Axel hat die Olfaktion seit 1991 eine gesicherte molekularbiologische Grundlage erhalten. Die Auswirkungen dieser Entdeckung führte zu einem entscheidenden Fortschritt der Geruchswahrnehmung, der hier eingehend diskutiert wird. Farbstoff markierte Gensonden helfen, spezifische Rezeptorproteine zu lokalisieren, um der olfaktorischen Chemorezeption auf die Spur zu kommen. Chemosensorische Signale können dadurch von der Riechschleimhaut bis in den Riechkolben des Vorderhirns verfolgt und dort kartiert werden. Mit dem Verstehen der komplexen Vorgänge beim zeitlichen und bildlichen Ablauf der Gehirnströme nach Geruchsevokation wird man dem Mysterium Duft näherkommen können. Die neutralen Bilder ereigniskorrelierter Duftstimulation mit der Hilfe der Kernspinntomographie liefern ein probates Mittel, um die Beziehungen zwischen Geruch, Erinnerung und Emotionen zu veranschaulichen. Das durch Duftsignale aktivierte limbische System wird dann nicht mehr eine Metapher für Geruchsereignisse bleiben, sondern ein lebendiges Bild von den Aktivitäten des Gehirns während des Geruchsvorgangs widerspiegeln, wo sensorische Informationen der Nase analysiert und in die Bereiche der Gedächnisbildung oder der kognitiven und affektiven Verarbeitung transferiert werden. So ist dem Erkennen, Erinnern und Benennen von Düften bis hin zum Ersetzten des Riechorgans durch elektronische Nasen ein breiter Raum gewidmet. Duft ist genetisch determiniert. Im Geruch sind Informationen über die Verschiedenheit des Erbguts enthalten. Diese spielen bei der Partnerwahl eine entscheidende Rolle. Liebe geht durch die Nase, sie steuert das sexuelle Verhalten des Menschen. Besitzt er dafür ein besonderes Organ, etwa den Sex-ten Sinn.

Autorenporträt

Günther Ohloff, 1924 in Ostpreußen geboren, hat Pharmazie und Chemie studiert und war nach der Promotion in der Industrieforschung sowie an der Hochschule tätig. Seit 1968 leitete er bis zu seiner Pensionierung 1989 die Forschung eines weltbekannten Riechstoffherstellers in Genf. Aromastoffe von Passionsfrucht, Erdbeeren, Ananas, Grapefruit und Casis oder schwarzem Tee wurden ebenso erfolgreich bearbeitet wie die Duftstoffe von Ambra, Moschus und Bibergeil. Die chemische Zusammensetzung der ätherischen Öle von Iriswurzeln, Veilchenblüten oder Rosenöl stammen ebenfalls aus seinen Laboratorien. Grundlegende Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Geruch und chemischer Struktur führten zu der Entwicklung einer Vielzahl neuer Duftstoffe. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er chemische Synthesen, die der modernen Parfumerie wichtige Impulse verliehen. Günther Ohloff hat über 250 Publikationen und Patente verfasst. Mit der Kulturgeschichte der Duftstoffe mit dem Titel Irdische Düfte-Himmlische Lust wurde er einem breiteren Publikum bekannt. Günther Ohloff wurde mit zahlreichen internationalen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, u.A. mit der Ehrendoktorwürde der Universität Graz.

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