Innenansichten als Zeitzeugnisse

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Philosophie und Politik in der DDR. Erinnerungen und Reflexionen, Verlag am Park

ISBN: 3897931788
ISBN 13: 9783897931787
Autor: Kosing, Alfred
Verlag: Edition Ost
Umfang: 596 S., illustriert
Erscheinungsdatum: 15.12.2008
Auflage: 1/2008
Format: 3.7 x 21 x 12.5
Gewicht: 670 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

Alfred Kosing gehörte zu herausragenden Philosophen der DDR. Sein Name stand auf den wichtigsten Publikationen, und manche populäre Abhandlung erreichte mehr als ein Dutzend Auflagen. Trotzdem erhielt er nie einen Orden der Obrigkeit: Er lehnte sie ab. 1983 wurde Kosing auf dem Weltkongreß der Philosophen zum Vizepräsidenten der Féderation International des Societés de Philosophie (FISP) gewählt. Damit wurde nicht nur der bekennende Marxist Kosing gewürdigt – es war auch eine offene Anerkennung der DDR-Leistungen auf diesem Felde. Am Ende seines achten Lebensjahrzehnts zieht Alfred Kosing selbstkritisch Bilanz. Er ist der erste namhafte DDR-Philosoph, der dies öffentlich tut. Aber nicht nur deshalb sind diese Memoiren einzigartig. Sie sind ein Lehrstück dafür, wie historische Erfahrungen, auch negative, im dialektischen Sinne aufgehoben und produktiv gemacht werden können.

Artikelnummer: 1811531 Kategorie:

Beschreibung

Eine kritische Bilanz der Philosophie und deren Beitrag zur Entwicklung der DDR sowie deren Untergang steht noch immer aus. Knapp zwei Jahrzehnte nach dem Ende der sozialistischen deutschen Republik liegt sie nun in Gestalt einer Autobiographie endlich vor. Alfred Kosing, einer der maßgebenden marxistischen Philosophen der DDR, hält Rückschau. Der zeitliche Abstand wie auch die räumliche Distanz erweisen sich als Gewinn: Mit Souveränität und Gelassenheit stellt Kosing alles auf den Prüfstand. Seine Analyse schließt die Gegenwart ebenso mit ein wie den internationalen Kontext, in welchem die DDR handelte. Ja, es ist eine kritische Abrechnung mit den Akteuren und der Politik der sogenannten Staats- und Parteiführung. Doch Kosing unterscheidet sich von den Abrechnern und Denunzianten der DDR ganz gravierend. Er steht zu dem, was er tat, und nennt sich noch heute Marxist. In diesem Sinne will er die Widersprüche, an denen der frühe Sozialismus scheiterte, für die Zukunft produktiv machen.

Autorenporträt

Alfred Kosing, geboren 1928 und aufgewachsen in Ostpreußen, aus einer Kleinbauern- und Handwerkerfamilie stammend. Nach Kriegsdienst, Maurerlehre und Besuch der Vorstudienanstalt Studium der Philosophie und Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg und an der Humboldt-Universität zu Berlin. In den 60er Jahren in der Nachfolge Ernst Blochs Direktor des Philosophischen Instituts der Karl-Marxs-Universität in Leipzig sowie Dekan der Philosophischen Fakultät. Danach zwei weitere Jahrzehnte Professor an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften, zeitweise Leiter des Instituts für Philosophie und des Wissenschaftlichen Rates für Philosophie der DDR. Mitglied der AdW seit 1969, 1975 Nationalpreis. Seit 1973 Mitglied des Institut International de Philosophie in Paris, von 1973 bis 1988 Mitglied des Comité Directeur und von 1983 bis 1988 Vizepräsident der Fedération International des Societeés de Philosophie. Prof. Dr. Alfred Kosing ist in zweiter Ehe verheiratet und lebt überwiegend in der Türkei.

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