Anschlag auf Mekka

Lieferzeit: Zur Zeit nicht lieferbar, bitte kontaktieren sie uns zu diesem Artikel

19,95 

20.November 1979 – Die Geburtsstunde des islamistischen Terrors

ISBN: 3896673351
ISBN 13: 9783896673350
Autor: Trofimov, Yaroslav
Verlag: Blessing, Karl, Verlag GmbH
Umfang: 384 S., 30 s/w Illustr.
Erscheinungsdatum: 06.10.2008
Format: 3.1 x 22 x 14.8
Gewicht: 544 g
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB
Originaltitel: The Siege of Mecca: The Forgotten Uprising in Islam’s Holiest Shrine and the Birth of Al Qaeda

“Trofimovs Buch ist fesselnd wie ein Thriller, anschaulich und voller bislang unbekannter Fakten. Einmal angefangen, kann man es nicht mehr weglegen.” The Washington Post “Trofimov legt ausführlich und gekonnt dar, dass die explosivste Ecke der Welt heute nicht in Nordkorea, dem Iran oder gar den USA zu finden ist, sondern in dem von unglaublichen Widersprüchen geprägten Land Saudi-Arabien – und warum alles, was dort geschehen ist oder geschehen wird, die ganze Welt betrifft.“ Harper’s Magazine

Nicht vorrätig

Artikelnummer: 1979016 Kategorie:

Beschreibung

Die heilige Stadt Mekka wirkte täuschend ruhig, als der erste Morgen des neuen Jahrhunderts hinter den zerklüfteten Bergen graute. Der bärtige Imam der Großen Moschee spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, dann legte er seinen beigefarbenen Umhang um die Schultern und murmelte ein Dankgebet. In wenigen Minuten würde er das Morgengebet leiten. Unter seinem Fenster füllte sich der mit Flutlicht überstrahlte Innenhof der Moschee rasch. Die Zeit der Hadsch, der großen Pilgerfahrt, in der insgesamt über eine Million Pilger den Hof von der Größe eines Stadions besuchten, war bereits zu Ende. Trotzdem war Mekka immer noch gerammelt voll mit Pilgern. Viele von ihnen hatten die Nacht am heiligsten Ort des Islam verbracht und sich auf einem Wollteppich in einem der fast tausend Räume des vielstöckigen Labyrinths der Großen Moschee zusammengerollt. Wie üblich kampierten diese Pilger mit ihren Bündeln, Matratzen und Koffern, und niemand hatte sich die Mühe gemacht, das Gepäck zu durchsuchen. Wie es Brauch war, hatten viele sogar hölzerne Särge mitgebracht in der Hoffnung, dass der Imam einem verstorbenen Verwandten den kostbaren Segen spenden würde, der nur an diesem heiligen Ort gespendet werden konnte. An diesem Tag hatten einige der Särge einen ganz anderen Inhalt: Kalaschnikow-Sturmgewehre, in Belgien hergestellte FN-FAL-Sturmgewehre, Patronengurte und diverse Pistolen. Die Männer, die dieses Waffenarsenal in die Moschee geschmuggelt hatten, verfolgten ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollten den Lauf der Weltgeschichte umkehren und einen Weltkrieg auslösen, der mit dem totalen Sieg des Islam und der Vernichtung der arroganten Christen und Juden enden sollte. Es war der erste Muharram des Jahres 1400 nach islamischer Zeitrechnung, der in den Kalendern der westlichen Ungläubigen dem 20. November 1979 entsprach. Für die Einwohner von Mekka, einer Stadt, die von dem Menschenstrom lebt, der seit undenklicher Zeit durch ihre heiligen Stätten fließt, galt es an diesem Dienstagmorgen, ein besonders freudiges Ereignis zu feiern: den Neujahrstag, an dem die Einwohner Mekkas traditionell selbst zur heiligen Moschee pilgern. In der Dunkelheit zogen Tausende zu den Randbezirken der Stadt, legten nach einer Dusche ihre Alltagskleidung ab und kehrten im schneeweißen ihram, dem Gewand der Pilger (zwei handtuchartigen Kleidungsstücken, die Reinheit symbolisieren und die rechte Schulter ihres Trägers unbedeckt lassen) zurück in das Zentrum der Stadt. Unter die Mekkaner hatten sich etwa 100 000 Besucher aus aller Welt gemischt: Pakistaner und Indonesier, Marokkaner und Jemeniten, Nigerianer und Türken. Manche waren nach der Hadsch noch in der Stadt geblieben: Pilger mit unternehmerischem Ehrgeiz versuchten, sich jedes Jahr ihre Reisekosten zu verdienen, indem sie in Mekkas Basaren exotische Güter aus ihren fernen Heimatländern verkauften. Andere waren eigens nach Mekka gekommen, um dort die Jahrhundertwende zu erleben, ein Ereignis, das nur einmal im Leben stattfand. Mitten in diesem Menschenmeer schwammen Hunderte von Rebellen, viele mit dem traditionellen rot karierten Tuch der Beduinen als Kopfbedeckung. Einige waren schon seit Tagen in der Moschee und hatten das Labyrinth ihrer Korridore erkundet. Andere waren in der Nacht zuvor von ihnen freundlich gesinnten Koranschulen mit Bussen hergefahren worden. Wieder andere waren an diesem Morgen mit dem eigenen Auto in Mekka eingetroffen, in letzter Minute und mit Frau und Kindern, damit die Wächter keinen Verdacht schöpften. Die meisten Verschwörer waren Saudis oder Beduinen, obwohl es auch zahlreiche Ausländer in ihren Reihen gab, falls dieser Begriff für Menschen, die an ein islamisches Weltbürgertum glauben, überhaupt eine Bedeutung besitzt. Unter den Ausländern waren auch afroamerikanische Konvertiten im Hochgefühl ihres neuen Glaubens und gestählt durch die Rassenunruhen in ihrer Heimat. Der graue wolkenlose Himmel färbte sich langsam rosa, als das Morgenritual begann, das zu dieser Jahreszei

Der Tag, an dem das Undenkbare geschah - und seine weltweiten Folgen Am Morgen des 20. November 1979 besetzen bewaffnete Rebellen die Große Moschee in Mekka. Sie fordern die sofortige Abkehr Saudi-Arabiens vom Westen und einen radikalen Umbruch in der gesamten muslimischen Welt. Der erste islamistische Terrorakt der Moderne beginnt. Er sollte Schule machen. Erstmals wird in dieser spannenden und umfassenden Reportage ein Ereignis untersucht, das zur Geburtsstunde von al-Qaida und des globalen Dschihad wurde. Es war die größte anzunehmende Katastrophe. Eine fanatische, internationale Gruppe um den charismatischen Anführer Dschuhaiman stürmte die bedeutendste aller heiligen Stätten, die Große Moschee, nahm Tausende Pilger als Geiseln und stellte die Saud-Dynastie als Herrscher und als Hüter des Heiligtums infrage. Erst eine Fatwa der obersten Gelehrten des islamischen Rechts erlaubte es dem Königshaus, mit Waffengewalt gegen die Rebellen vorzugehen. Zwei verlustreiche Wochen später hatten Soldaten das Gelände zurückerobert. Dschuhaiman und seine Gefolgsleute wurden kurz darauf öffentlich enthauptet. Um ihr Gesicht zu wahren, setzte die saudische Regierung nun die konservative, dogmatische Auslegung der heiligen Schriften durch - just jene, die Dschuhaiman gefordert hatte - und förderte den grenzüberschreitenden Kampf gegen Ungläubige allerorts, so auch gegen die sowjetischen Truppen, die im Dezember 1979 in Afghanistan einmarschierten. Einer der ersten unter den Radikalen, die Dschuhaiman bewunderten und Saudi-Arabien in Richtung Hindukusch verließen, war ein 22-jähriger Eiferer namens Osama bin Laden. Ein ausgewiesener Nahostexperte analysiert, wie der Gotteskrieg zum globalen Phänomen wurde Auswertung bislang geheimer CIAAkten und Aussagen noch heute verfolgter Beteiligter

Das könnte Ihnen auch gefallen …