Disziplin ohne Tränen

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Nachwort von Jan U Rogge

ISBN: 3608945989
ISBN 13: 9783608945980
Autor: Dreikurs, Rudolf/Cassel, Pearl/Dreikurs Ferguson, Eva
Verlag: Klett-Cotta
Umfang: 176 S.
Erscheinungsdatum: 25.08.2009
Format: 1.8 x 21 x 13.2
Gewicht: 311 g
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB
Originaltitel: Discipline without tears. How to reduce conflict and establish cooperation in the classroom

Partnerschaftliche Erziehung: Verstehen, Respektieren, Ermutigen

Auch Dreikurs spricht der Disziplin ein Lob aus. Sein Ziel erreicht er jedoch nicht mit vorbehaltloser Unterordnung und physisch erfahrbaren Grenzen. ‘Disziplin ohne Tränen’ – ein Titel, der provoziert und die Oberflächlichkeit aufzeigt, mit der zur Zeit vordergründig und populistisch über Disziplin diskutiert wird. Dreikurs beweist, dass partnerschaftliche Erziehung und Erziehung zur (Selbst-)Disziplin kein Widerspruch sind.

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Artikelnummer: 1210655 Kategorie:

Beschreibung

Nachwort von Jan-Uwe Rogge Disziplin ist mal wieder in aller Munde - Thesen, die Bernhard Bueb in seinem Bestseller 'Lob der Disziplin' formulierte, bleiben oberflächlich und vereinfachend. Damit kann man sich kurzfristig die Lufthoheit über bildungsbürgerliche Stammtische erobern, sich einen vorübergehenden Stammplatz in Talkshows sichern. Mehr nicht! Buebs Thesen bleiben nebulös und einem kontrastprofilierten Schwarz-Weiß-Denken verhaftet, weil er die philosophische wie pädagogische Tiefe, in der man in der Vergangenheit über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte hinweg ebenso ernsthaft wie kontrovers über Disziplin stritt, kaum zur Kenntnis genommen hat. Dies gilt insbesondere für die angelsächsische Literatur - und hier besonders das vorliegende Buch von Rudolf Dreikurs. Während Dreikurs' 'Kinder fordern uns heraus' einem breiten Leserkreis vertraut ist, blieben seine ebenso hintergründigen wie fundierten Einlassungen über Disziplin weithin unbekannt. Umso verdienstvoller ist es, wenn 'Disziplin ohne Tränen' nun in völlig überarbeiteter und aktualisierter Übersetzung erscheint. Es sind drei zentrale Gedanken, die Dreikurs' Methode so fruchtbar für die Beziehung von Erwachsenen, seien sie nun Eltern oder Lehrer, zu ihren Kindern werden lassen: Erziehung hat nichts mit der bloßen Anwendung von Techniken zu tun. Erziehung ist Beziehung, braucht ein emotionales Fundament. Nur so lassen sich Zumutungen, die Erziehungsprozesse für Erwachsene und Kinder mit sich bringen, aushalten. Partnerschaftliche Erziehung und die Wahrnehmung einer Erziehungsverantwortung durch den Lehrer, durch Vater oder Mutter stellen keinen Widerspruch dar. Die Vermittlung von Normen und Werten sind Voraussetzungen für ein humanes, von gegenseitiger Achtung getragenes Miteinander. Und bei aller Einfühlung in ein Kind, z.B. die Ziele seines grenzüberschreitenden Handelns zu erkennen und zu bewerten, so dürfen doch Verständnis für kindliches Handeln nicht mit seiner Akzeptanz verwechselt werden. Wenn Kinder sich die Freiheit nehmen, Regeln zu missachten, dann müssen sie auch die Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Freiheit und Verantwortung gehören unabdingbar zusammen. Erziehung ist dann ein energieraubender, nervenaufreibender Job, wenn man die Kinder als Objekte von Belehrung versteht, sich der Erwachsene als Besserwisser erlebt. Kinder sind - darauf hat Dreikurs hingewiesen - nicht nur Lehrlinge, sie sind auch Lehrmeister. Kinder haben häufig einfache Mittel zur Hand, um komplizierte Situationen zu lösen. Deren Gebrauch muss man sich von Kindern abschauen, dann hat man mit einem Mal Techniken zur Hand, mit denen man verfahrene Situationen pragmatisch und unkompliziert lösen kann. Erziehungsprozesse - und darauf hat Rudolf Dreikurs in seinen Arbeiten immer wieder hingewiesen - verlaufen nach bestimmten Regeln, die aber jederzeit auch in unüberschaubare Situationen umschlagen können. Wer Kinder erzieht, sollte sich von der Idee verabschieden, alles sei sofort pädagogisch mach- und umsetzbar. Die Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern sind von Regeln und Chaos gleichermaßen geprägt. Relativierende Faktoren sind sowohl kulturelle, soziale oder politische Rahmenbedingungen als auch genetisch bedingte Persönlichkeitsmerkmale des Kindes. Für Erwachsene heißt das, das Chaos anzunehmen, es ansatzweise zu beherrschen und manchmal damit leben zu lernen. Das Leben mit Kindern - egal ob im Klassenzimmer oder zu Hause - ist voll von Spontaneität, die Intuition erfordert. Da jedes Kind, jedes Familienleben einmalig ist, bringt jeder Tag etwas Neues, Überraschendes. Manchmal wirken pädagogische Rezepte, ohne dass man weiß, warum. Ein anderes Mal und beim selben Rezept, kochen die Wogen hoch, obwohl alle Zutaten stimmten. Nochmals: Erziehung ist eine gestaltende Kraft, der eine Ordnung innewohnt. Aber nicht immer weiß man, wie diese Ordnung funktioniert, warum pädagogisches Handeln bei dem einen Kind Früchte tr

Heutige Schüler machen weniger durch gute Noten auf sich aufmerksam als vielmehr durch Respektlosigkeit, Aufsässigkeit und sogar Gewalt. Die Disziplin in Schule und Zuhause lässt zu wünschen übrig. Büßen müssen das an vorderster Front die Lehrer und auch die Eltern. Jedenfalls werden beide mit aufsässigen Kindern und Jugendlichen immer weniger fertig - mehr Disziplin ist gefragt.

Inhaltsverzeichnis

Dank Vorwort Einführung: Methoden für ein partnerschaftliches Miteinander in der Schule Unterricht ohne Überforderung Welcher Typ Lehrer sind Sie? Eine lohnende Alternative: Respekt und Verantwortung statt Regellosigkeit Das Selbstvertrauen des Kindes stärken Die vier Ziele kindlichen Fehlverhaltens: Wie wir sie erkennen und korrigieren Die LehrerElternSprechstunde Konkurrenzdenken in der Klasse: Pro und Contra Ermutigung im Unterricht Logische Konsequenzen statt Strafen Konfliktlösung und der Umgang mit renitenten Kindern Gemeinschaftsgefühl in der Klasse herstellen Die Gruppendiskussion im Klassenverband Häufige Probleme im Klassenzimmer und ihre Lösungen Verhaltensregeln bei Disziplinfragen Beispiele aus der Erziehungspraxis Anmerkungen Weiterführende Literatur Nachwort von Jan-Uwe Rogge

Autorenporträt

Prof. Dr. Rudolf Dreikurs wurde 1897 in Wien geboren und starb 1972 in Chicago, wo er bis zu seinem Tod praktizierte. Er begann seine Laufbahn in Wien als Psychiater und steht in der Tradition der von Alfred Adler begründeten Individualpsychologie, die heute einen wichtigen Teil der psychoanalytischen Theorie, der Psychotherapie sowie der Theorie und Praxis von Ehe- und Paarberatungen und besonders der Erziehungsberatung bildet. Seine Werke gehören zu den Klassikern unter den Erziehungsratgebern. Sein erfolgreichstes Buch - »Kinder fordern uns heraus« - wurde 700.000 Mal verkauft.

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