Mein Stotter-ABC

34,50 

Kleingedrucktes großgeschrieben

ISBN: 3921897947
ISBN 13: 9783921897942
Autor: Wendlandt, Wolfgang (Prof. Dr.)
Verlag: Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe
Umfang: 270 S., 20 Illustr., Grafiken und Fotos
Erscheinungsdatum: 19.05.2022
Auflage: 1/2022
Format: 2 x 24 x 17.2
Gewicht: 576 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

Die Schlagwörter des Stotter-ABC (von ‘Advertising’ bis ‘Zuversicht’) Advertising; Akzeptanz; Allheilmittel; Anforderungen; Angst; Anspannung; Anteilnahme; Anweisen; Artikulation; Attraktivität; Auffälligkeit; Behinderung; Benachteiligung; Besorgnis, soziale Bezugspersonen; Bilanz; Blocks, Stotterblockaden; Bühne; Chorsprechen; Complience; Desensibilisierung; Diskutieren; Dosieren Eigenarbeit; Eigenverantwortung; Empathie; Engelskreis; Entspannung; Erfahrung; Erfolg; Erlaubnis; Erzählen; Evaluation; Fluchtverhalten; Fluencyshaping; Folgen des Stotterns; Fragen; Frustrationstoleranz; Ganzheitlichkeit; Geduld; Geiz; Generalisierung; Gewohnheit; Gruppenbehandlung; Habituation; Hausaufgaben; Haut; Heilung; Hemmung, reziproke; Herausforderungen; Identifizieren, Identifikation; Identität; Imagination; Improvisation; Improvisation, musikalische; Improvisation, theatrale; Individualisierung; Inklusion; In-vivo-Arbeit; Journal, Stotter-Tagebuch; Kapazitäten; Kleist, Heinrich von; Kognition; Kombination; Kommunikation Kommunikationsstörung; Komorbidität; Kompetenz, soziale; Kontrolle; Kooperation; Lebenssinn; Leiden am Stottern, Leidensdruck; Leistungsdruck; Lufthoheit; Modell; Moderation; Modifikation; Modifikationstechniken, Probleme; Mottos; Nachsorge; Nachteilsausgleich; Notfallkoffer; Operationalisierung von Lernzielen; Pausenbetontes Sprechen; Pausentoleranz; Perspektivwechsel; Phobie, soziale; Ping-Pong; Pluserfahrungen; Podbielskiallee; Prävention; Premack-Prinzip; Progressive Muskelentspannung; Prolongation; Protokollieren; Pseudostottern; Psychische Faktoren; Pullout; Qualifikation der Stotternden; Qualifikation der Therapeut:innen; Rahmenbedingungen; Reststottern; Rollenspiel; Rückfall; Rückmeldung; Ruhebilder; Scharlatane; Scheitern; Schweinehund; Schwerpunktsetzung; Schwitzen; Selbstheilung; Selbsthilfegruppe; Selbstinstruktion; Selbstsicherheit, Selbstsicherheitstraining; Selbststeuerung; Selbstwirksamkeitsüberzeugung; Sexualität; Sprechaktivität; Sprechvorbereitung; Stagnation; Stolz, falscher; Stottermodifikation; Synonyma; Tabu, Tabuthema; Technik; Teilhabe, gesellschaftliche; Telefonieren; Therapie; Transfer; Überforderung; Überzeugungen; Umschalten; Unverschämtheit; Ursachen; Variabilität; Variation; Vererbung; Vermeidung, Vermeidungsverhalten; Vorteile des Stotterns; Warmlaufen; Weisheiten (hier: Stotter-Weisheiten); Widerstände; Yes you can!; Zeit; Zensur, Selbstzensur; Ziele; Zuversicht

Artikelnummer: 5761214 Kategorie:

Beschreibung

Advertising Dieser englischsprachige Begriff beschreibt den Vorgang der "Ankündigung", der "Bekanntgabe" des Stotterns zu Beginn eines Gespräches: Die stotternde Person informiert kurz über das mögliche Auftreten von Stottersymptomen. Warum ist das sinnvoll? Stottern hat Auswirkungen nicht nur auf die Befindlichkeit des Stotternden, sondern auch auf die Befindlichkeit seiner jeweiligen Gesprächspartner: innen. Betroffene müssen damit rechnen, dass diese auf die sichtbare und hörbare Symptomatik verunsichert reagieren: sie spannen sich körperlich an, die Atmung kann sich verändern, sie fragen weniger nach, gehen auf die gestotterten Äußerungen inhaltlich oft nur verkürzt ein oder unterbrechen mitunter die Rede des Betroffenen bei Stotterblockaden. Stottern ist also eine Kommunikationsstörung, sie beeinträchtigt die Kommunikation auf beiden Seiten. Hier führt das "Advertising" zu einem entspannteren Gesprächsverlauf. Advertising reduziert die Stotterangst Unsicherheiten, Ängste, Scham- und Peinlichkeitsgefühle, die Du in einer Sprechsituation erlebst, lösen Deine Stottersymptome aus und verstärken die Häufigkeit und Stärke Deines Stotterns. Je stärker Du Deine Symptome vermeiden möchtest, desto wahrscheinlicher werden die Unflüssigkeiten. Gerade vor wichtigen Gesprächen stellen sich Misserfolgserwartungen ein ("es wird wieder schief gehen", "bloß nicht so viele Blocks!"), die Deine Unsicherheiten und damit auch Deine Körperspannungen erhöhen. Hier hilft das Advertising, die Vermeidungsspirale von vornherein zu stoppen: Es geht dabei darum, sich zum eigenen Stottern zu bekennen, es anzukündigen und dadurch selbst die Wahrscheinlichkeit des Stotterns zu reduzieren ( Desensibilisierung). Advertising macht nicht nur flüssiger, sondern schafft damit auch die Voraussetzungen, in Gesprächen das eigene Potenzial leichter entfalten zu können. Beispielsätze für ein Advertising könnten sein: "Ich stottere." "Ich brauche wegen meines Stotterns ein bisschen mehr Zeit." "Meine Sprechblockaden sind heute etwas stärker." "Nicht erschrecken - das sind Stotterblocks." "Sie können ruhig nachfragen und mich ansehen." "Ich spreche meine Sätze gerne selbst zu Ende." Es ist nicht wirklich wichtig, die eigenen Wörter beim Advertising überkritisch auf die Goldwaage zu legen, den richtigen Spruch draufzuhaben. Wichtig ist die Unbefangenheit, mit der Du zu Deinen eigenen Symptomen stehst. Vielleicht gelingt Dir auch ein kleines Lächeln, das signalisiert: "Ich schäme mich nicht für mein Stottern, ich gehe offen damit um". Das sind Lernziele, die man sich erarbeiten kann. Leicht ist das nicht, wenn man das eigene Stottern jahrelang unterdrücken wollte und kaum Gelegenheiten fand, darüber offen zu sprechen. Die Erfahrungen beim Advertising werden Dir zeigen, welche Formulierungen Dir guttun und Deiner Art, Kontakte zu gestalten, am besten entsprechen und wie Du diese einführenden Sätze flexibel auf die jeweiligen Situationen und Gesprächspartner:innen abstimmen kannst. Advertising orientiert die Gesprächspartner:innen Dein Stottern belastet nicht nur Dich selbst. Es hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Gesprächspartner:innen, mit denen Du Dich gerade unterhältst. Auch sie reagieren, insbesondere wenn sie Dich nicht kennen, verunsichert: sie spannen sich körperlich an, ihre Atmung kann sich verändern, Du musst damit rechnen, dass sie auf Deine Äußerungen inhaltlich nur verkürzt eingehen und weniger nachfragen. Mitunter unterbrechen sie Dich und schauen bei deinen Stotterblockaden weg. Dies können Reaktionen der Ungeduld oder des Mitleids sein (was Dich provozieren kann). Also: Weil beide Parteien in einem Wechselgespräch vom Stottern deutlich tangiert werden, wird Stottern auch als eine "Störung der Kommunikation" bezeichnet (vereinfacht: Kommunikationsstörung). Mit Deinem Advertising schaffst Du eine hilfreiche Orientierung für Dein Gegenüber. Ihm/ihr wird es damit leichter fallen, mit Deinen Unflüssigkeiten umzugehen, nachzufrag

In seinem Stotter-ABC lässt der erfahrene und renommierte Stottertherapeut Wolfgang Wendlandt all sein Wissen und seine Erfahrung in eine Art Lexikon einfließen, in dem die Leserin bzw. der Leser nach Herzenslust und je nach Bedürfnis stöbern kann. Wie bei Wendlandt gewohnt richtet sich der Blick dabei weit über den Tellerrand von Stottersymptomen und deren motorischer Beeinflussung hinaus auf eine Vielzahl von bedenkenswerten Aspekten: Im ABC finden sich neben obligatorischen Schlagwörtern wie Advertising, Pseudostottern oder Rückfall auch unerwartete wie Engelskreis, Lufthoheit oder Schweinehund und erstaunliche wie Geiz, Haut oder Kleist. Auch erfährt man nicht nur etwas über die wünschenswerte Qualifikation der Therapeut:innen, sondern der Autor thematisiert ebenfalls eine Qualifikation der Stotternden. Ein besonderes Anliegen ist Wendlandt stets die ganz konkrete und strukturierte (Eigen)Arbeit am Stottern, mit deren Hilfe sich ebenso konkrete und sichtbare Erfolge erzielen lassen.Im zweiten Teil des Buches finden die Leser:innen zu diesem Zwecke 35 Arbeitsbögenmit vielen praktischen Tipps und Übungsvorschlägen. Die Veränderungsarbeit am Stottern kann damit sofort beginnen. Das Buch ist eine reichhaltige Fundgrube für Stotternde, für Therapeut:innen und alle am Thema Stottern Interessierten.

Autorenporträt

Prof. Dr. Wolfgang Wendlandt Psychologischer Psychotherapeut (Gesprächs- und Verhaltenstherapie), über 50 Jahre als Stottertherapeut tätig; arbeitet z. Zt. in eigener psychotherapeutischer Praxis, Durchführung von Einzel- und Gruppentherapien, Supervisionen und Coachings sowie von Fort- und Weiterbildungen; 30 Jahre lang Lehre und Forschung an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin im Bereich Beratung und Therapie; umfangreiche Publikationstätigkeit. Darüber hinaus langjährige Bühnenerfahrung mit Improvisationstheater und Playbacktheater in unterschiedlichen Ensembles; Gründung und Leitung der "Tumoristen"; freie musikalische Improvisation mit Saxofon und Stimme; Ehrenamtliches Engagement im Bereich Selbsthilfe, Inklusion und Theaterarbeit mit Migranten. kontakt@wolfgangwendlandt.de / www.wolfgangwendlandt.de

Das könnte Ihnen auch gefallen …