Beschreibung
Identitätsfindung durch Schreiben gilt in der Literaturwissenschaft als Motivation für das Verfassen von Autobiographien. Im 20. Jahrhundert werden das Subjekt und eine dauerhafte Identität jedoch mehr und mehr infrage gestellt. Gleichzeitig rückt die "Autofiktion" - ein autobiographischer Text, der auch fiktionale Elemente enthält - in den Mittelpunkt des literarischen Interesses. Im Rahmen dieser Dissertation wird am Beispiel ausgewählter Texte der belgischen Autorin Amélie Nothomb eine Gattungsbeschreibung und -eingrenzung vorgenommen. Dabei werden neben der literaturwissenschaftlichen Herangehensweise auch linguistische und kulturwissenschaftliche Ansätze in den Blick genommen. Es wird untersucht, ob sich die Autorin bei ihrer literarischen Suche nach Identität tatsächlich der Mittel der Autofiktion bedient und inwiefern sich die Suche nach Identität auch auf der Figurenebene der Texte widerspiegelt.