Beschreibung
Faszination und Ekel prägen den Umgang mit Kannibalismus. Was sind die kulturhistorischen Gründe hierfür? Wie begegneten Europäer den Kannibalen und wie wird das Phänomen in ihren Reisebeschreibungen sprachlich erfaßt? Seit Beginn des 18. Jh. wird zunehmend reflektiert, wie der Kannibale zu bekehren sei, Anthropophagie wird wissenschaftlich beobachtet und dokumentiert. Was aber geschieht, wenn Europäer unter den Opfern sind? Die Reisenden des späten 18. Jh. widmen sich den Kannibalen mitunter so intensiv und verständnisvoll, dass sie selbst zu Anthropophagen werden können.
Autorenporträt
SABINE TE HEESEN, Studium der Komparatistik, Neueren Deutschen Literatur, Philosophie an der Universität Bonn, der FU Berlin und der University of East Anglia, Norwich, Stipendiatin im Graduiertenkolleg »Reiseliteratur und Kulturanthropologie« an der Universität Paderborn. Promotion mit vorliegender Arbeit an der HU Berlin. Forschungsschwerpunkte: Reiseliteratur im 18. Jh., Kulturgeschichte der Entdeckungsreisen, Phänomene der Anthropophagie.