Pastorale

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Musik, Melancholie und die Kunst der Selbstregierung im Werk von Christoph Martin Wieland

ISBN: 383531503X
ISBN 13: 9783835315037
Autor: Frömming, Gesa
Verlag: Wallstein Verlag
Umfang: 416 S.
Erscheinungsdatum: 05.05.2015
Format: 3 x 22.2 x 14
Gewicht: 595 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

Christoph Martin Wieland verhandelt in seinen Texten das Spannungsverhältnis zwischen dem normativen Ideal selbstloser Machtausübung und dem Projekt, sich selbst glücklich zu machen.

Artikelnummer: 7550599 Kategorie:

Beschreibung

Christoph Martin Wieland verhandelt in seinen Texten das Spannungsverhältnis zwischen dem normativen Ideal selbstloser Machtausübung und dem Projekt, sich selbst glücklich zu machen. Kann es Aufgabe politischer, philosophischer, pädagogischer und künstlerischer Autoritäten sein, ihre Subjekte glücklich zu machen? Wielands politischer Roman 'Der goldne Spiegel' und sein Libretto 'Die Wahl des Herkules' stellen - ausgehend von der Diagnose einer melancholischen Handlungshemmung - Fragen zum Wechselverhältnis zwischen selbstloser Machtausübung und Glück. Die Melancholie wird zum Ausgangspunkt eines literarisch-philosophischen Reflexionsprozesses, bei dem sich die inneren und äußeren Widerstände dem aufklärerischen Projekt entgegenstellen, private und öffentliche Glückseligkeit durch vernünftige Selbstregierung im ethischen und politischen Sinne ins Werk zu setzen. Wielands Inszenierung zwischenmenschlicher Beziehungen lässt zugleich erkennen, dass sich das Ideal der Selbstlosigkeit, auf welches pastorales Glückseligkeitsdenken Regierende und Regierte in allen Bereichen der Gesellschaft verpflichten will, als Grund jenes Leidens verstehen ließe, das man durch Verwirklichung des Ideals zu überwinden hofft. Zur Sprache kommt diese Problematik vor allem in Wielands Auseinandersetzung mit der Musik. Melancholie und Musik erscheinen so als wechselseitig aufeinander bezogene Momente innerhalb eines prinzipiell unabschließbaren gesellschaftlichen Reflexionsprozesses von entscheidender politischer Bedeutung.

Autorenporträt

Gesa Frömming, geb. 1974, studierte Deutsche Philologie, Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten Göttingen, UC Berkeley und Vanderbilt. Sie lehrte u.a. an der University of Notre Dame und der Universität Konstanz. 2012 erhielt sie ein Postdoctoral Fellowshop der Mellon Foundation an Wellesley College. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literatur und Ästhetik des 18. und 19. Jahrhunderts, sowie Musik in deutschsprachiger Literatur und Philosophie seit 1750.

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