”Habt ihr das alles verstanden?”

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Die Botschaft der Gleichnisse Jesu heute, Theologische Studien

ISBN: 3844084193
ISBN 13: 9783844084191
Autor: Kammann, Bruno
Verlag: Shaker Verlag GmbH
Umfang: 143 S., 11 farbige Illustr., 11 Illustr.
Erscheinungsdatum: 28.01.2022
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

Gleichnisse sind zunächst Bilder, die eine bestimmte Botschaft transportieren sollen. Die Gleichnisbilder Jesu entstanden auf den vielen Wanderungen rund um den See Genezareth und in ganz Palästina, aus Begegnungen mit Menschen und aus der Natur. Es ist nicht entscheidend, dass wir den Oberbegriff ‘Gleichnis’ formaliter in ‘Gleichnisse’, ‘Parabeln’ und ‘Beispielerzählungen’ traditionell streng unterscheiden. Ziel und Zweck der Gleichnisse sind, dass wir aus den Bildern die befreiende Botschaft Jesu heraushören und mit unserer Antwort bezeugen, dass wir verstanden haben. Jedes Gleichnis ist ohne persönliche Fragestellung und Antwort unvollständig. Auch ist festzuhalten, dass die Gleichnisse eine gewisse Offenheit in der Deutung beanspruchen können, je nach den Voraussetzungen, die zur Zeit Jesu herrschten und unter denen der Leser heute lebt und sie liest. Bei der Deutung der Gleichnisse hat das Bild einen eigenen Stellenwert, den es sozialgeschichtlich zu analysieren gilt. In einem zweiten Schritt wird gefragt, welche befreiende Botschaft Jesus jeweils verkünden wollte. Schließlich soll die Botschaft der Gleichnisse dem Menschen von heute nähergebracht und für ihn fruchtbar gemacht werden. Welche Botschaft hat Jesus von Nazaret eigentlich verkündet? Ganz allgemein ist also zunächst zu fragen: Was ist der Inhalt der Botschaft Jesu? In seiner ersten und kürzesten Predigt gibt Jesus die Antwort: Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist die Königsherrschaft Gottes, denkt um und glaubt an die Frohbotchaft! (Mk 1,15). Die Fülle der Zeit ist der Beginn der Heilszeit für alle Menschen, weil Gott selbst in seinem Sohn sich auf den Weg macht, die Welt (als Reich Gottes) zu retten. Die Übersetzungen: Kehrt um oder: Tut Buße! treffen nicht das griechische metanoeíte = Denkt um

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Artikelnummer: 3230603 Kategorie:

Beschreibung

Gleichnisse - was ist ihr Zweck? Gleichnisse sind zunächst Bilder, die eine bestimmte Botschaft transportieren sollen. Die Gleichnisbilder Jesu entstanden auf den vielen Wanderungen rund um den See Genezareth und in ganz Palästina, aus Begegnungen mit Menschen und aus der Natur. Es ist nicht entscheidend, dass wir den Oberbegriff 'Gleichnis' formaliter in 'Gleichnisse', 'Parabeln' und 'Beispielerzählungen' traditionell streng unterscheiden. Ziel und Zweck der Gleichnisse sind, dass wir aus den Bildern die befreiende Botschaft Jesu heraushören und mit unserer Antwort bezeugen, dass wir verstanden haben. Jedes Gleichnis ist ohne persönliche Fragestellung und Antwort unvollständig. Auch ist festzuhalten, dass die Gleichnisse eine gewisse Offenheit in der Deutung beanspruchen können, je nach den Voraussetzungen, die zur Zeit Jesu herrschten und unter denen der Leser heute lebt und sie liest. Bei der Deutung der Gleichnisse hat das Bild einen eigenen Stellenwert, den es sozialgeschichtlich zu analysieren gilt. In einem zweiten Schritt wird gefragt, welche befreiende Botschaft Jesus jeweils verkünden wollte. Schließlich soll die Botschaft der Gleichnisse dem Menschen von heute nähergebracht und für ihn fruchtbar gemacht werden. Welche Botschaft hat Jesus von Nazaret eigentlich verkündet? Ganz allgemein ist also zunächst zu fragen: Was ist der Inhalt der Botschaft Jesu? In seiner ersten und kürzesten Predigt gibt Jesus die Antwort: Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist die Königsherrschaft Gottes, denkt um und glaubt an die Frohbotchaft! (Mk 1,15). Die Fülle der Zeit ist der Beginn der Heilszeit für alle Menschen, weil Gott selbst in seinem Sohn sich auf den Weg macht, die Welt (als Reich Gottes) zu retten. Die Übersetzungen: Kehrt um oder: Tut Buße! treffen nicht das griechische metanoeíte = Denkt um! Logischerweise setzt die Umkehr das Umdenken voraus. Jesus geht es um eine Richtungsänderung vom bösen, gottwidrigen Verhalten zur Anerkennung der Königsherrschaft Gottes (basileia tou theou) im Leben des Menschen. Das setzt den Glauben an die Frohbotschaft (Evangelium) von Gottes Liebe zu den Menschen voraus, die uns in der Gestalt Jesu von Nazaret entgegentritt. Überall dort, wo der Wille Gottes (die Tora = fünf Bücher Mose) erfüllt wird, beginnt ein Stück der Herrschaft Gottes. Jesus Christus als Interpret der Tora in Lehre und Tun ist die Botschaft! Wie hat Jesus gelehrt? Jesu Lehrmethode war: den Zuhörern in Worten ein Bild vor das geistige Auge zu stellen, damit sie durch das Bild hindurch selbstständig Jesu eigentliche Botschaft von der Tora und dem Reich Gottes erkennen sollten (konnten), was den Jüngern und Zuhörern nicht immer gelang: Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen: seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war (Mk 4,33- 34) Gleichnisse waren geistige Bilderbücher für die Menschen seiner Zeit, die dem Hörer eine individuelle Antwort in Form einer Neubewertung seiner Lebensposition und seines Handelns ermöglichten, aber auch neue Horizonte erschlossen und das traditionelle Denken erweiterten. Ähnlich wie die "Hebammenkunst" (Mäeutik) des griechischen Philosophen Sokrates stülpte Jesus nicht ein bestimmtes Wissen über die Menschen, das sie nicht fassen konnten (wie es vielleicht noch manchmal in der Schule im Unterricht geschieht), sondern er nahm die Menschen in einen Denkprozess mit, sodass sie selbstdenkend Gott und die Menschen besser verstehen lernten. Ein ganz moderner Ansatz!

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