Beschreibung
Die Reformatoren betrachteten die Orthodoxie ursprünglich als eine Art ältere Schwesterkirche und ihre Existenz als Beleg, auch ohne römische Sondertraditionen Kirche sein zu können. Diese Sicht änderte sich jedoch in einer nächsten Phase der Beurteilung. Ausgehend von einem Selbstverständnis der evangelischen Kirche als der vom Worte Gottes gereinigten besseren Kirche sah sie sich selbst als Maßstab für andere Kirchen. Die Orthodoxie wurde manchmal schwärmerisch betrachtet, überwiegend aber als Beleg einer Verfallsgeschichte. Eine wissenschaftliche Erforschung der Orthodoxie begann erst im Zusammenhang mit der Ökumenischen Bewegung des 20. Jahrhunderts. Der Autor betrachtet die Orthodoxie als eine Kirche, die sich von ihrer Selbstevidenz her erschließt. Die Einheit der Kirche ist für ihn nicht vordergründig theologisch aushandelbar, sondern muss als ein sich gemeinsames Öffnen gegenüber dem Offenbarungshandeln Gottes angesehen werden.
Autorenporträt
Prof. Dr. Reinhard Thöle D.D., geb. 1950, lehrt Ostkirchenkunde an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Witteberg. Er ist Berater der EKD für ihre Dialoge mit den orthodoxen Kirchen und war Konzilsbeobachter bei der Großen und Heiligen Synode der Orthodoxen Kirche 2016 auf Kreta.
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