Souveränes Virus?

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Die Atemnot des Kapitalismus, Essay [KUP]

ISBN: 3835391321
ISBN 13: 9783835391321
Autor: Di Cesare, Donatella
Verlag: Konstanz University Press
Umfang: 116 S.
Erscheinungsdatum: 30.06.2020
Auflage: 1/2020
Format: 1.2 x 17.5 x 11
Gewicht: 145 g
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB
Originaltitel: Virus sovrano?
Artikelnummer: 9429043 Kategorie:

Beschreibung

Das Virus kam unerwartet und traf Italien mit voller Wucht. Global hat es die Unvermeidlichkeit des Immergleichen suspendiert und ein unkontrollierbares Wachstum unterbrochen, das zu einer Wucherung ohne jedes Maß und Ziel geworden ist. Aber jede Krise enthält auch die Möglichkeit einer Befreiung. Wird die Botschaft diesmal gehört werden? Donatella Di Cesare zeichnet in ihrem Essay ein prägnantes und erfahrungsnahes Bild des epochalen Ereignisses, in dem die Probleme des 21. Jahrhunderts wie unter einem Brennglas zusammenfinden: von den ökologischen Fragen zur Regierung der Experten, vom Ausnahmezustand zur immunitären Demokratie, von der Herrschaft der Angst zur verschwörerischen Ansteckung, von der auferlegten sozialen Distanzierung zur digitalen Kontrolle. Das Coronavirus ist ein souveränes Virus, das die Mauern des Nationalismus und der Abschottung umgeht und das zugleich die unerbittliche immunitäre Logik aufdeckt, die gerade die Schwächsten ausschließt. Die Ungleichheit zwischen Geschutzten und Ungeschutzten, die jeder Idee von Gerechtigkeit Hohn spricht, trat selten derart unverfroren zutage. Das Virus hat die Unbarmherzigkeit des Kapitalismus ans Licht gebracht und macht offenkundig, dass der Mensch sich in seiner Verletzlichkeit unmöglich selbst retten kann - wenn nicht durch wechselseitige Hilfe. Die Corona-Pandemie zwingt uns dazu, eine neue Weise des Lebens in Gemeinschaft zu denken. Der in Italien breit rezipierte und diskutierte Essay der Philosophin Donatella di Cesare erscheint zeitnah nun auch in deutscher Sprache. Es handelt sich nicht um eine improvisierte Stellungnahme, sondern um den Versuch, die politische Berufung der Philosophie auf die Probe der kollektiven Erfahrung zu stellen und deren transformatorische Potentiale unter den Bedingungen der aktuellen Krise zutage zu fördern.

Autorenporträt

Donatella Di Cesare lehrt Theoretische Philosophie an der Universität »La Sapienza« in Rom. Als eine der wichtigsten Stimmen unter den italienischen Intellektuellen schreibt sie fur zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften in Italien und im Ausland. Auf Deutsch erschienen von ihr zuletzt »Heidegger, die Juden, die Shoah« (2016) und »Von der politischen Berufung der Philosophie« (2020).

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