Der Jakobsweg als mystischer Lehrpfad

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Vom tieferen Sinn des Pilgerns, Essay

ISBN: 3656185271
ISBN 13: 9783656185277
Autor: Vogler, Michael
Verlag: GRIN Verlag
Umfang: 24 S.
Erscheinungsdatum: 08.05.2012
Auflage: 1/2012
Format: 0.3 x 21 x 14.8
Gewicht: 51 g
Produktform: Geheftet
Einband: KT
Artikelnummer: 3538330 Kategorie:

Beschreibung

Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Sprache: Deutsch, Abstract: Mystik wirkt heute wie ein anachronistisches Thema für einen Vortrag. Es wirkt irgendwie verrückt. Der Begriff ist irritierend. Häufig wird er verwechselt mit dem Begriff Mythos und auch im Sinne von mystifizieren gebraucht. Worunter eher Vernebelung als Klarsicht zu verstehen ist. Viel leichter, als zu sagen, was es ist, ist zu sagen, was es nicht ist. NICHT ist es, was uns in Bildern von Mystikern vorgestellt wird: frömmelnde, durchgeistigte Spinner, die jede Bodenhaftung verloren haben und ein unverständliches Kauderwelsch sprechen. Das Gegenteil ist der Fall. Mystiker waren alle sehr realistische Tatmenschen, die mit beiden Beinen auf der Erde standen. . Der Unterschied zu den Erlebnissen von Mystikern oder von Jakobspilgern besteht lediglich darin, daß das Erlebnis lange eingeübt wird, daß Ablenkungen weitgehend ausgeschaltet werden, daß die Intensität höher ist und daß die Wirkung sich nie wieder verliert. Solche mystischen Erlebnisse können auf viele Arten erworben werden. Der Jakobsweg ist nur eine dieser Möglichkeiten. Lange Meditationen oder das Durchleben und positive Verarbeiten einer schweren Erkrankung führen zum gleichen Erlebnis. Und dieses ist unabhängig von Epoche, Kultur oder Lebensalter. . Fray Juan Antonio Torres Prieto, ein Benediktiner aus dem spanischen Kloster Silos, der den Jakobsweg mehrere Male begangen hat, schrieb: Durch das Pilgern verwandelt sich der (Mensch) in einen Propheten, der in der Lage ist, die Vergänglichkeit dem wahren und verborgenen Sinn des menschlichen Abenteuers entgegen zu stellen. Ein Prophet? Ja, wenn man weiß, was man darunter zu verstehen hat. Propheten wandeln auf dem schmalen Grant zwischen Gegenwart und Zukunft. Sie öffnen ihren Mitmenschen die Augen für die Verirrungen ihrer aktuellen Gesellschaft, entwerfen ein Bild davon, was geschieht, wenn diese ihr Verhalten nicht ändert und malen kraftvolle Visionen für weitere Schritte. Am einfachsten sagt es Richard Rohr: Wir glauben immer, daß Propheten die Zukunft vorhersagen. Das ist falsch. Propheten sind Menschen, die die Zukunft hervorsagen! Genau das erwartet sich die EU-Kommission von den Pilgern. Deshalb fördert sie den Jakobsweg. Denn die Mitglieder der Kommission wußten, daß wir - soll Europa zusammenwachsen - eine europäisierende Spiritualität brauchen.

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