Hannah Arendts Begriff des Verzeihens

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Alber Thesen 38, Alber Thesen Philosophie 38

ISBN: 3495483802
ISBN 13: 9783495483800
Autor: Dürr, Thomas
Verlag: Verlag Karl Alber
Erscheinungsdatum: 03.11.2009
Auflage: 1/2009
Format: 3 x 21.5 x 14
Gewicht: 590 g
Produktform: Kartoniert
Einband: PB
Artikelnummer: 1436834 Kategorie:

Beschreibung

Dem Verzeihen wird seit einiger Zeit vermehrt Beachtung geschenkt. In der Philosophie, Rechts- / Politikwissenschaften, Theologie und Psychologie/Psychotherapie fällt dabei der Name Hannah Arendts zumeist so, dass ihre Auffassung des Verzeihens eher verdunkelt denn erhellt wird. Daher bedarf es einer gründlichen Untersuchung ihres Verständnisses des Verzeihens, das erst durch den Bezug auf ihr Gesamtwerk deutlich wird. Die sich ergebende Skizze einer Theorie des Verzeihens tritt dann in ein Gespräch mit der philosophischen und interdisziplinären Debatte über das Verzeihen ein. Denn zum einen erlaubt Arendts Verzeihensbegriff nicht nur die Abgrenzung von den üblichen Verwechslungen (Entschuldigung, Nachsicht, Duldung u.a.) und den Vereinnahmungsversuchen, denen Arendt ausgesetzt ist, sondern auch die Unterscheidung von Strafe, Amnestie und Begnadigung. Zum anderen werden Verbindungen zwischen Arendt und Derrida, Kodalle, Ricoeur und Spaemann sichtbar. Und es lassen sich die Lücken in ihrer Skizze durch die wechselseitige Erhellung in jenem Gespräch so schließen, dass eine arendtsche Theorie des Verzeihens greifbar wird. Dabei ist es das Gespräch mit Ricoeur, das zur Bestimmung des arendtschen Verzeihens als versprechendes Verzeihen führt. Ihre These vom Verzeihen und Versprechen als dem Handeln innewohnenden Heilmitteln für die aporetische Verfasstheit des Handelns wird durch das versprechende Verzeihen so korrigiert, dass Letzteres der Aporetik des Handelns nicht entgeht, aber doch die ausgezeichnete Weise bleibt, mit der Erfahrung des Scheiterns praktischer Selbstbestimmung umzugehen, die nicht allein auf das Vergangene schaut, sondern zugleich Zukunft eröffnet, ohne ein Heilmittel für jenes Scheitern sein zu können.

Autorenporträt

Thomas Dürr studierte Geschichte und Philosophie in Halle und Freiburg, wo er im Winter 2008 promoviert wurde. Zur Zeit ist er an der Pennsylvania State University tätig.

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