Beschreibung
Sexuelle Gewalt gegen Jungen ist nunmehr seit gut zehn Jahren Thema der wissenschaftlichen und teils auch der öffentlichen Auseinandersetzung. Dennoch ist die Forschungslage nach wie vor dürftig. Ist sexueller Mißbrauch an Jungen immer noch unterbewertet? Kann die These der zyklischen Viktimisierung eingesetzt werden, um zu erklären, warum so viele Männer sexuelle Gewalt ausüben? Möglicherweise werden in der bisherigen Forschung bestimmte Bereiche zu wenig berücksichtigt. Dies sind die hier behandelten Dunkelfelder des Mißbrauchs durch Kinder und Jugendliche, Täterinnen und Pädosexuelle. Anhand vieler Fallbeispiele wird versucht, das Erleben der betroffenen Jungen erfahrbar zu machen. Die umfangreiche Auswertung vor allem auch anglo-amerikanischer Literatur weist darauf hin, daß die Forschung zu sexueller Gewalt gegen Jungen gerade erst begonnen hat. Der gesellschaftlichen und individuellen Nicht-Wahrnehmung sexueller Gewalt als wesentlicher Bedingung ihres Fortbestehens kann nur durch vermehrte Forschung und Diskussion entgegengewirkt werden.
