Kulturraum Lager

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Politische Haft und dissidentisches Selbstverständnis in der Sowjetunion nach Stalin, Forschungen zur osteuropäischen Geschichte 86

ISBN: 3447111259
ISBN 13: 9783447111256
Autor: Putz, Manuela
Verlag: Harrassowitz Verlag GmbH & Co.KG
Umfang: VIII, 348 S., 31 Fotos
Erscheinungsdatum: 20.02.2019
Auflage: 1/2019
Format: 1.8 x 22 x 14.6
Gewicht: 551 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT
Artikelnummer: 5699593 Kategorie:

Beschreibung

Noch heute wird die "Moskauer Küche" als entscheidender Ort der russischen Dissidenz wahrgenommen. Diese verengte Perspektive verstellt den Blick darauf, dass das Lager der eigentliche Ursprungsort der sowjetischen Menschenrechtsszene war. Hier wurden sowohl dissidentische Traditionen der Rechtsverteidigung herausgebildet, als auch bei den Betroffenen ein gemeinsamer Referenzrahmen in Form von aus dem traumatischen Erlebnis der Haft entstandenen Handlungs- und Gefühlsnormen geschaffen. Diese begründeten auch noch nach der Haft den Antrieb für ihr Engagement und prägten ihr Selbstverständnis als Andersdenkende. Kulturraum Lager untersucht die Hafterlebnisse und -erfahrungen Andersdenkender in der Sowjetunion von Chruscev bis Gorbacev. Die für "besonders gefährliche Staatsverbrecher" eingerichteten Strafvollzugseinrichtungen werden in ihrem Wandel und in ihrer Bedeutung für die Insassen analysiert. Der Fokus liegt dabei auf inhaftierten Intellektuellen und deren Netzwerken, die seit dem Ende der 1960er Jahre auch über den Eisernen Vorhang hinweg reichten. Die Studie von Manuela Putz beschreibt Strategien, Praktiken und Gefühlsnormen, die die Gefangenen entwickelten, um die Haft zu bewältigen und in ihr Selbstbild integrieren zu können und thematisiert damit Zusammenhänge zwischen Haftregime, Subjektkonstituierung und Verarbeitungsmechanismen von Repressionserfahrung im Poststalinismus.

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