Sociale Kämpfe vor dreihundert Jahren

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Altnürnbergische Studien – Duncker & Humblot reprints, Duncker & Humblot reprints

ISBN: 3428169506
ISBN 13: 9783428169504
Autor: Schoenlank, Bruno
Verlag: Duncker und Humblot GmbH
Umfang: XII, 212 S.
Erscheinungsdatum: 12.12.2013
Auflage: 2/2013
Produktform: Kartoniert
Einband: KT
Artikelnummer: 5997008 Kategorie:

Beschreibung

Autorenporträt

'sozialdemokratischer Journalist und Politiker, * 16.5.1859 Mühlhausen (Thüringen), gestorben 30.10.1901 Leipzig. (jüdisch, seit 1882/83 evangelisch) S. wuchs als erstes von sechs Kindern seit 1861 in Sondershausen auf und verließ das dortige Gymnasium als primus omnium. 1878-82 studierte er Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie in Berlin, Leipzig, Kiel und Halle/Saale, wo er 1882 mit einer psychologischen Arbeit über den Philosophen und Mediziner David Hartley (1705-57) und den Sozialreformer Joseph Priestley (1733-1804) summa cum laude bei Julius Hermann v. Kirchmann (1802-84) promoviert wurde. S. entschied sich für die journalistische Laufbahn, trat aber immer wieder mit eigenständigen nationalökonomischen und sozialhistorischen Schriften sowie zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätzen hervor, die wesentlich von Friedrich Engels' Schrift über >Die Lage der arbeitenden Klasse in England< inspiriert waren. Seit 1883 Mitglied der SPD, arbeitete er 1884/85 bei der >Süddt. Post< des Verlegers Louis Viereck (1851-1922) sowie bei weiteren sozialdemokratischen Blättern und als Korrespondent für den in Zürich unter Karl Kautsky (1854-1938) erscheinenden >Sozialdemokrat<. 1885 zog er nach Nürnberg, wo er eine Anstellung bei der >Fränk. Tagespost< fand. S. wurde mehrfach wegen >Pressvergehens< verurteilt und als sozialdemokratischer Versammlungsredner dauerhaft polizeilich überwacht. Dem wirtschaftlichen Ruin infolge seines unsteten Lebensstils, des ungeklärten Nebeneinander von wissenschaftlichen, politischen und publizistischen Ambitionen sowie des mangelnden Auskommens als freier Journalist entging er durch die Heirat mit einer Kaufmannstochter und dem vorübergehenden Rückzug von jedem politischen Engagement. 1889 betätigte er sich als korrespondierender Mitarbeiter für die freisinnig orientierte >Berliner Volkszeitung< und zog 1890 - ermuntert durch Franz Mehring (1846-1919) - nach Berlin, wo er sich wieder als sozialdemokratischer Journalist und Agitator betätigte. Als Mitredakteur des >Socialpolitischen Centralblatts< fand S. endlich eine feste Anstellung, wechselte jedoch schon 1892 als Stellvertreter Wilhelm Liebknechts (1826-1900) zum SPD-Zentralorgan >Vorwärts<. Ein Jahr später zog er als Abgeordneter für den Wahlkreis Breslau-West in den Reichstag ein. Als Mitglied der Programmkommission und Kommentator des Erfurter Programms stieß er in den Führungskreis der SPD vor. In den Richtungskämpfen der Partei wechselte er mehrfach seine Position, was ihn als ideologisch unzuverlässig erscheinen ließ. Unbestritten war jedoch seine Leistung, die >Leipziger Volkszeitung< nach dem >Vorwärts< zur angesehensten und auflagenstärksten sozialdemokratischen Zeitung gemacht zu haben. Als deren Chefredakteur seit Okt. 1894 formte er aus einem Parteiblatt eine moderne meinungsbildende Tageszeitung, die auf Aktualität, Recherche, politische Meinungsvielfalt und literarische Qualität setzte. S., der als >Reformator< der Parteipresse und >Begründer der sozialdemokratischen Tagespresse< (Gustav Jaeckh) gilt, starb nach längerem Leiden an einer Nervenkrankheit.' Rudolph, Karsten, in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 417-418

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