Bürgerliche Netzwerke

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Städtisches Vereinswesen als soziale Struktur – Halle im Deutschen Kaiserreich, Bürgertum Neue Folge, Bürgertum Neue Folge 15, Studien zur Zivilgesellschaft

ISBN: 3525368534
ISBN 13: 9783525368534
Autor: Watermann, Daniel
Herausgeber: Manfred Hettling/Paul Nolte
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Umfang: 365 S., mit 16 farb. Netzwerkkarten, 5 Schaubildern und 36 Tabellen
Erscheinungsdatum: 12.06.2017
Auflage: 1/2017
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: GEB

Neue Zugänge zur Sozialgeschichte des Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert.

Artikelnummer: 9977770 Kategorie:

Beschreibung

Die Frage nach der Beschaffenheit und Rolle des deutschen Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert hat seit den 1980er Jahren die sozial- und kulturgeschichtliche Forschung bewegt und eine immense Literaturfülle produziert - indes: Weder die Untersuchung gemeinsamer sozioökonomischer Klassenlagen noch Studien zu geteilten kulturellen Normen, Werten und Praktiken konnte eine befriedigende Antwort geben. Zu amorph und disparat schien das Bürgertum. Die Studie von Daniel Watermann beschreitet einen neuen Weg. Mit der in den Geschichtswissenschaften innovativen Methode der Sozialen Netzwerkanalyse wird das gesamte Vereinswesen einer Stadt im Deutschen Kaiserreich dahingehend erforscht, welche Gruppen soziale Beziehungen miteinander eingingen. Ausgangspunkt für diese Analyse ist die Annahme, dass von einer Sozialformation Bürgertum nur dann sinnvoll gesprochen werden kann, wenn seine Angehörigen nicht nur durch eine gemeinsame Klassenlage, etwa als Wirtschafts-, Bildungsbürger oder höhere Beamte kennzeichnet waren, sondern reale Beziehungen zwischen diesen Gruppen ihr entscheidendes Charakteristikum bilden. Mittels netzwerkanalytischer und sozialstatistischer Methoden konnte nicht nur die Existenz eines eng verbundenen Bürgertums nachgewiesen werden. Vielmehr wurde ersichtlich, dass das Bürgertum durch seine Stellung in den wohltätigen, religiösen und politischen Vereinen der Stadt nach wie vor eine zentrale Position einnahm und den maßgeblichen Bezugspunkt für die anderen Sozialgruppen darstellte. Zudem verdichteten sich seine Netzwerke zum Ende der Kaiserreichszeit noch. Die Annahme einer Auflösung oder einer Krise des Bürgertums vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs sollte daher wesentlich differenzierter betrachtet werden.

Autorenporträt

Dr. Daniel Watermann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

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