1648 – Das Jahr der Schlagzeilen

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Europa zwischen Krise und Aufbruch

ISBN: 3412501204
ISBN 13: 9783412501204
Autor: Duchhardt, Heinz
Verlag: Böhlau-Verlag GmbH u Cie.
Umfang: 204 S.
Erscheinungsdatum: 25.10.2015
Auflage: 1/2015
Format: 2 x 21.7 x 14.3
Gewicht: 358 g
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: Gebunden

Schon lange, bevor der Schriftsteller Bram Stoker seine legendäre Figur Dracula erschuf, oder die Liebe zwischen dem Mädchen Bella und dem Vampir Edward in Twilight die Phantasien von Jung und Alt bewegte, existierte im südöstlichen Europa der Glaube an Vampire. Thomas Bohn zeichnet den Siegeszug der Vampire von seinen Ursprüngen in der Vormoderne bis in die westlichen Medien der Gegenwart nach. (Lang, endgültig) In nahezu allen Epochen und Kulturen hat es Geschichten von Wiedergängern gegeben, die nach dem Tode ihr Unwesen treiben, oder von unheimlichen Blutsaugern, die nachts aus ihren Gräbern steigen und sich ihre Opfer unter den Lebenden suchen. Wie alle Mythen verändern sich auch Vampirgeschichten stetig und passen sich dem Zeitgeist an. So gilt seit dem Erscheinen des Dracula-Romans beispielsweise Transsilvanien, das Land jenseits des Waldes, irrtümlich als die Heimat der Vampire. Thomas Bohn hat sich mit den Fragen, wann und weshalb das östliche Europa zum Refugium der Blutsauger stilisiert wurde, auf die Suche nach den Ursprüngen des Vampirismus gemacht. Der Osteuropahistoriker folgt den Metamorphosen des Vampirs, indem er die Angst der kleinen Leute vor den Seuchenherden aufgeblähter Leichen von der Blutsaugermetapher der Gelehrten unterscheidet. Seine Reise in die Vergangenheit zeigt, dass das Bild des Blutsaugens im lateinischen Abendland lange vor der Entdeckung der Vampire im Donau-Balkan-Raum geprägt wurde. In diesem Sinne rehabilitiert dieses kenntnisreiche Buch den Vampir als einen europäischen Mythos.

Artikelnummer: 8149789 Kategorie:

Beschreibung

Das Jahr 1648 - ein Jahr mit vielen Konnotationen, mit einer unglaublichen Spannung von himmelhochjauchzend bis zu zu Tode betrübt: in Gestalt der letzten Kriegshandlungen im Rahmen des langen europäischen Konfliktes und des mühevoll ausgehandelten Friedens von Münster und Osnabrück, von gewaltigen sozialen Aufständen und Herrscherwechseln, Palastrevolutionen und Türkenkriegen, Prozessen gegen Fürsten und dynastischer Unsicherheiten, Reformbemühungen und neuem Aufbruch in Architektur und Kunst, eines neu aufblühenden literarischen Lebens. All das wurde durch die Medien zu einem europäischen Ereignis, breit kommuniziert und rezipiert. Die Explosion des Zeitungswesens hatte ihre Früchte getragen. Der Historiker Heinz Duchhardt stellt eindrucksvoll dar, in welchem Ausmaß das Schlüsseljahr 1648 politisch, kulturell und gesellschaftlich prägend war und den Kontinent innehalten und Atem schöpfen ließ. Ein spannender Gang durch die europäische Staatenlandschaft.

Autorenporträt

Heinz Duchhardt war von 1994 bis 2011 Direktor des Instituts für Europäische Geschichte in Mainz und von 2009 bis 2015 Präsident der Max Weber Stiftung in Bonn.

Herstellerkennzeichnung:


Böhlau-Verlag GmbH u Cie.
Lindenstr. 14
50674 Köln
DE

E-Mail: ute.schnueckel@brill.com

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