Volkszählungen unter dem Nationalsozialismus.

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Eine Dokumentation zur Bevölkerungsstatistik im Dritten Reich. Hrsg. von Wolfram Fischer., Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 66

ISBN: 342810384X
ISBN 13: 9783428103843
Autor: Wietog, Jutta
Verlag: Duncker und Humblot GmbH
Umfang: 301 S., Tab.
Erscheinungsdatum: 06.06.2001
Format: 1.4 x 23.3 x 15.8
Gewicht: 418 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

InhaltsangabeInhaltsübersicht: A. Einleitung – B. Die “Erfassung” der Bevölkerung – C. Die Volkszählung 1933: Erste Eingriffe der neuen Machthaber in die amtliche Statistik: Die Statistik in der Weimarer Republik – Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und die Volkszählung 1933 – D. Die amtliche Statistik auf dem Weg zur Volkszählung 1939: Der Wunsch nach einer reichsweiten Erfassung der Juden – Die Denkschrift des Statistischen Reichsamts und die Vorbereitung der Volkszählung 1938 – Die amtliche Statistik zwischen Annäherung und Krise – Der Wandel des Statistikgeheimnisses – Die Volks-, Berufs- und Betriebszählung 1939 – E. Die Bevölkerungsstatistik unter den Bedingungen des Zweiten Weltkrieges: Das Sofortprogramm – Die Anlage von Sonderkarteien – Die “Ergänzungskarte für Angaben über Abstammung und Vorbildung” – Die Volkszählung und die Judenverfolgung – Bevölkerungsstatistik und Wirtschaftsstatistik während des Krieges – Das Ende – F. Die amtliche Bevölkerungsstatistik und ihre Einbindung in die nationalsozialistischen Ziele – G. Biographischer Anhang: Friedrich Burgdörfer – Curt Godlewski – Richard Korherr. Der Inspekteur für Statistik in der SS und die Statistik der “Endlösung der Judenfrage” – Roderich Plate – Wolfgang Reichardt – H. Dokumentenanhang und Glossar – I. Quellen und Literatur – Personenregister

Artikelnummer: 510878 Kategorie:

Beschreibung

Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit der amtlichen Bevölkerungsstatistik mit den Machthabern des Dritten Reiches besonders hinsichtlich der Volkszählungen 1933 und 1939? Wie unterschieden sich diese Zählungen untereinander sowie von dem 1925er Zensus? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung. Anhand einer gründlichen Quellenrecherche in deutschen Archiven wird auch der immer wiederkehrenden Behauptung nachgegangen, aus den Daten der mit der Volkszählung 1939 verbundenen Sonderaufnahme der Juden sei eine reichsweite Judenkartei angelegt worden, die als Grundlage für die Deportationen ab 1940/41 gedient habe. Auch wenn sich diese Behauptung als falsch erwiesen hat und sich eine derartige Verstrickung der amtlichen Bevölkerungsstatistik in den Holocaust nicht nachweisen läßt, so zeigt die Untersuchung doch, daß sich, wie andere Institutionen auch, das Statistische Reichsamt und die statistischen Ämter den Anforderungen der nationalsozialistischen Machthaber nicht entziehen konnten und zum Teil selbst den Anpassungsprozeß vorantrieben. Der Konflikt zwischen dem Bestreben, das Statistikgeheimnis zu wahren und der amtlichen Statistik weiterhin ein breites, für korrekte Ergebnisse unablässiges Vertrauen in der Bevölkerung zu erhalten, und den Anforderungen, die ein totalitärer Staat an eine seiner Institutionen stellt, wurde besonders unter den Bedingungen des Zweiten Weltkrieges immer öfter zu Gunsten der letzteren entschieden. So entstanden auf Wunsch des Reichsinnenministeriums und der SS aus den individuellen Daten der Volkszählung von 1939 Karteien, die u. a. der Germanisierungspolitik in den Grenzgebieten des Deutschen Reiches (einschließlich des Sudetengebiets und Österreichs) dienen sollten.

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