Das ‚Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses‘ und die Folgen der NS-Zwangssterilisation

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ISBN: 366898302X
ISBN 13: 9783668983021
Autor: Ünlü, Büsra
Verlag: GRIN Verlag
Umfang: 40 S.
Erscheinungsdatum: 20.06.2019
Auflage: 1/2019
Format: 0.4 x 21 x 14.8
Gewicht: 73 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT
Artikelnummer: 8166506 Kategorie:

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sterilisation von Einwilligungsunfähigen, geistig behinderten Menschen ist ein Thema, welches sowohl aktuell als auch im 20. Jahrhundert eine Bandbreite an Forschungsdebatten aufweist. In Deutschland ist die Sterilisation von Minderjährigen laut § 1631 im BGB nicht erlaubt. Bei den Erwachsenen wird es nach dem Betreuungsgesetz, das 1992 in Kraft getreten ist, gehandhabt, wobei nur unter gewissen Bedingungen und strenger Kontrolle eine Sterilisation durchgeführt werden darf. Dieser Ansatz muss vor dem Hintergrund der NS Vergangenheit Deutschlands betrachtet werden, um die Anzahl von Sterilisationsfällen so niedrig wie möglich zu halten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde unter dem Begriff der Eugenik nach dem Anthropologen Francis Galton die Vermehrung der guten Erbanlagen verstanden, wobei kurz darauf in Indiana (USA) das erste eugenisch motivierte Gesetz verabschiedet wurde. Mehrere Bundesstaaten folgten in kürzester Zeit diesem Vorbild der guten Zucht. Doch nicht nur in den USA, auch im deutschsprachigen Raum war die Kontroverse um den Begriff der Rassenhygiene stark angestiegen, bei der Befürworter des Sozialdarwinismus und der Eugenik wie Paul Naecke, Alfred Ploetz, Ernst Rüdin, Fritz Lenz und weitere ihre Sympathie gegenüber Sterilisationen äußerten, um den Kostenfaktor auf Grund der wirtschaftlichen Belastung durch Erbkranke zu senken und ein gesundes Volk herzustellen. Ökonomische Interessen spielen, abgesehen von dem Wunsch nach einem neuen, reinem Volk, eine große Rolle bei der Rassenpolitik der Nationalsozialisten und somit auch bei der juristischen Umsetzung von eugenischen Handlungen. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 1933, wurde schon relativ früh im selben Jahr mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses der radikale Einstieg in die Gesundheitspolitik der NS-Ideologie gewagt. Das letztendlich am 1. Januar 1934 in Kraft getretene Gesetz ließ in der Praxis keine Zeit vergehen, ehe die Sterilisation von lebensunwerten Lebens in die Wege geleitet wurde. In dieser Seminararbeit soll der Frage nachgegangen werden inwiefern die Sterilisationspolitik des Nationalsozialismus als soziales Erfordernis mit ideologischem Gehalt anstatt wissenschaftlicher Diagnostik von Erbkrankheiten dargelegt wird.

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