Tsingtau. Eine deutsche Kolonialstadt in China

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(1897-1914), Ethnographie des Alltags. Schriften des Instituts für Europäische Ethnologie Wien 8

ISBN: 3205212649
ISBN 13: 9783205212645
Autor: Rathjen, Helga
Verlag: Böhlau-Verlag
Umfang: 344 S.
Erscheinungsdatum: 08.03.2021
Auflage: 1/2021
Produktform: Gebunden/Hardback
Einband: Gebunden

Tsingtau war eine städtebauliche Selbstinszenierung des Deutschen Reiches, die von bürgerlicher Selbsterfindung und imperialem Anspruch der deutschen Kulturnation auf ihren Platz an der Sonne kündete. Das koloniale Gründungsnarrativ von der saubersten und gesündesten Stadt an der ganzen ostasiatischen Küste untermauerte nicht nur die nationale und bürgerliche Selbstrepräsentation, sondern lieferte auch die Begründung für eine rassistische Ausgrenzung und Disziplinierung der chinesischen Bevölkerung, die sich dem Zugriff der Macht auf unterschiedlichste Weise zu entziehen verstand. Das Buch zeigt, wie Ausgrenzung und Disziplinierung der Mehrheitsbevölkerung und der Rückzug in eine gated community Imaginationen eines Belagerungszustandes durch die feindlichen Anderen hervorbrachten, die auf kolonialen Deutungen der Welt, des Selbst und des Fremden beruhten. Imaginationen, die wir in unseren heutigen postkolonialen Denk- und Handlungsmustern wiedererkennen können.

Einblicke in den deutschen Imperialismus in China

Artikelnummer: 9941979 Kategorie:

Beschreibung

Heute noch stehen in der chinesischen Millionenstadt Qingdao Fachwerkhäuser im neu-nürnbergischen Stil". Der historische Stadtkern, die deutsche Kolonialstadt Tsingtau (1897-1914), erzählt ein koloniales Gründungsnarrativ deutscher Selbstrepräsentation im Spiegel einer rassistischen Konstruktion des chinesischen Anderen. Tsingtau war eine städtebauliche Selbstinszenierung des Deutschen Reiches, die von bürgerlicher Selbsterfindung und imperialem Anspruch der deutschen Kulturnation" auf ihren Platz an der Sonne" kündete. Das koloniale Gründungsnarrativ von der saubersten und gesündesten Stadt an der ganzen ostasiatischen Küste" untermauerte nicht nur die nationale und bürgerliche Selbstrepräsentation, sondern lieferte auch die Begründung für eine rassistische Ausgrenzung und Disziplinierung der chinesischen Bevölkerung, die sich dem Zugriff der Macht auf unterschiedlichste Weise zu entziehen verstand. Das Buch zeigt, wie Ausgrenzung und Disziplinierung der Mehrheitsbevölkerung und der Rückzug in eine gated community Imaginationen eines Belagerungszustandes durch die feindlichen Anderen" hervorbrachten, die auf kolonialen Deutungen der Welt, des Selbst und des Fremden beruhten. Imaginationen, die wir in unseren heutigen postkolonialen Denk- und Handlungsmustern wiedererkennen können.

Autorenporträt

Helga Rathjen hat Anglistik und Politik studiert und als Lehrerin, Museumspädagogin am Bremer Übersee-Museum und in der Lehrerfortbildung zu Globalem Lernen gearbeitet. Im Mittelpunkt ihres Interesses standen Postkolonialismus, Kolonialgeschichte und Dekolonisierung. Nach ihrer Pensionierung absolvierte sie ein Masterstudium Transkulturelle Studien in Bremen.

Herstellerkennzeichnung:


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Lindenstr. 14
50674 Köln
DE

E-Mail: ute.schnueckel@brill.com

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