Beschreibung
Ein kindlich spaßiges Spiel mit dem Wort und herrlich poetischer Unsinn zugleich: Der funkelnd skurrile Witz der 'Galgenlieder', die 1905 erstmals erschienen, entfaltet seine Wirkung bis heute. Hier dämmert dem 'Zwölf-Elf', was sein Problem ist, und er nennt sich fortan 'Dreiundzwanzig' - dort sehnt sich der Werwolf, flektiert zu werden: 'des Weswolfs', 'dem Wemwolf', 'den Wenwolf'. Morgensterns zauberhaft schräger Blick auf die Welt begeisterte schon Kurt Tucholsky: 'Man weiß am Schluss nicht, was man mehr bewundern soll, die Clownerie oder die tiefe Weisheit.'
Autorenporträt
Christian Morgenstern, am 06.05.1871 als Nachkomme einer Malerfamilie in München geboren, studierte zunächst Volkswirtschaft und Jura, später Philosophie und Kunstgeschichte. Seine ersten heiter-grotesken Dichtungen wie »Galgenlieder« und »Palmström« machten ihn sehr rasch bekannt. Eine innere Krise beendete Morgensterns »weltliche Epoche« und führte ihn zu Nietzsche, Kierkegaard und Meister Eckhart. Seine Lyrik wurde mehr und mehr Gedankendichtung, ja geradezu »Philosophie in Versen«. Morgenstern starb am 31.03.1914 in Meran.