Beschreibung
Seit Jahrzehnten zum ersten Mal allein, es ist Weihnachten, ich kann es kaum ertragen. Ich, der sich so gern geborgen fühlt und ohne fremde Haut zu fühlen eigentlich gar nicht leben kann. Gerade in den Altersruhestand getreten, die bisherige Beziehung ist beendet und ich sitze nun in einer fremden Stadt, in einer neuen Wohnung. Kurz: Das Chaos hat mich restlos übermannt. In dieser Einsamkeit, bei einer Flasche Calvados, fällt mir mein vergangenes Leben ein, beginnend mit meiner Geburt 1950 in der Lüneburger Heide, dann während meines Sinnierens, höre ich dem Gesang der griechischen Sängerin Maria Farantouri zu und Gestalten werden wieder lebendig, die mich durchs Leben begleitet haben. Mein Leben zieht an mir vorbei und ich beginne es aufzuschreiben, mit allem, was mich fasziniert, gekränkt, gedemütigt und verletzt hat, aber auch mit allem, was ich geliebt habe und meine immerwährende, fast kindliche Überzeugung, dass ich den Kopf oben behalten muss.