Die Passion und der Prozess Jesu

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ISBN: 3955441555
ISBN 13: 9783955441555
Autor: Multhaupt, Hermann
Verlag: Manuela Kinzel Verlag
Umfang: 312 S.
Erscheinungsdatum: 19.03.2021
Auflage: 1/2021
Produktform: Kartoniert
Einband: PB

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Artikelnummer: 912001 Kategorie:

Beschreibung

Zur Einleitung Der Justizfall Jesus von Nazareth beschäftigt die Menschen auch 2000 Jahre nach seinem Ende noch. Wer trägt die Hauptschuld an diesem Tod? Die Juden? Die Römer unter Pontius Pilatus? Oder war es ein Zusammenspiel unglücklicher Umstände? Der Prozess Jesu ist sicher der größte und folgenschwerste, auch wenn es sich nur um eine Gerichtsverhandlung von wenigen Tagen handelte. Nach der Gründung des Staates Israel 1948 erhielt Dr. M. Smoira, der erste Obergerichtspräsident, in seiner Kanzlei in Jerusalem Anträge christlicher Theologen aus aller Herren Länder auf Revision des Prozesses Jesu. Der Rechtsgelehrte Dr. Smoira nahm die Anträge ernst, doch konnte er ihnen nicht stattgeben - es gab keine Unterlagen mehr, die für ein prozessuales Wiederaufnahmeverfahren ausgereicht hätten. Die Berichte der Evangelisten waren in sich zu widersprüchlich und zudem tendenziös. Auch was der Talmud darüber verlauten ließ, war für eine Revision nicht ausreichend. Dennoch blieb das Thema aktuell. Nach den Theologen, die sich fast ausschließlich mit dem Fall beschäftigten, traten Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts auch die Historiker auf den Plan. Und seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich auch Juristen wieder mit dem Fall beschäftigt. Dazu gehörte u. a. Chaim Cohen, Richter am Appellationsgericht in Jerusalem. Er hielt anlässlich des fünften Todestages des Gerichtspräsidenten Dr. Smoira im Oktober 1966 an der Hebräischen Universität in Jerusalem vor Juristen eine Vorlesung, in der er sich gegen die Ansicht des Jesuiten Josef Blinzler aussprach, der in seinem Werk "Der Prozess Jesu" (1951/1955) festgestellt hatte: "Die Hauptverantwortung liegt auf jüdischer Seite", sondern sich der Argumentation des Historikers Paul Winter ("On the Trial of Jesus", 1961) anschloss, dass von einer Strafverhandlung gegen Jesus durch die jüdische Gerichtsbehörde keine Rede gewesen sei. Oberrichter Cohen behauptete, dass der Hohepriester Kajaphas vor der Gerichtsverhandlung vor Pontius Pilatus einen letzten Versuch unternommen habe, Jesus zur Rücknahme seiner von ihm geäußerten oder angedichteten Proklamation "König der Juden" zu sein, zurückzunehmen. Erst als das nicht gelungen sei, habe er den weiteren Schritt auf den römischen Statthalter zu gehen müssen. Eine Ehrenrettung des Kajaphas und des jüdischen Hohen Rates, des Sanhedrins, unternahm der Neutestamentler Ethelbert Stauffer aus Erlangen in seinem Buch "Jesus, Gestalt und Geschichte", 1957, in dem er feststellte: "Das Todesurteil des Großen Synhedriums über Jesus war kein Justizmord, sondern juristisch vollkommen in Ordnung. Die Sabbatverletzungen Jesu waren so massiv und demonstrativ, seine sonstigen Verstöße gegen die Thora so provokativ wie nur möglich. Unter diesen Umständen mussten seine ,Machttaten, Wunder und Zeichen' nach Deut. 13, 1 ff. als pseudoprophetische Verführungskünste gebrandmarkt werden (Mark. 3, 22)." Wie viele Argumente gegen Juden, gegen Pontius Pilatus und gegen die unterschiedliche Darstellung der Leidensgeschichte durch die Evangelisten auch angeführt werden, Licht ins Dunkel werden sie wohl nie bringen. Als Christen sind wir gewillt und auch verpflichtet, den Leidensweg Jesu als Weg der Versöhnung zu sehen, was immer im Einzelnen geschieht. Jesus hat sich angeboten, die sündige Welt mit dem himmlischen Vater wieder in Einklang zu bringen. Insofern ist der Verlauf der juristischen Auseinandersetzungen nur sekundär wichtig, denn er hätte am Ausgang des Prozesses nichts geändert. Im Vordergrund steht der Kreuzestod Jesu um das Heil, die Erlösung der Menschen willen. Das zu begreifen, ist schwer genug und vollzieht sich nur im Glauben. Dieses Buch ist ein weiterer Versuch, historische Gegebenheiten und fiktive Vorkommnisse zu einer Handlung zu vereinen, um zu zeigen, wie groß das unverdiente Opfer des Gottessohnes Jesus Christus für uns Menschen war und welchen Respekt und Dank wir ihm abgewinnen müssen. I. Joseph verschloss seine Werks

Die Frage, warum Jesus auf Golgatha den Kreuzestod erleiden musste, wird immer wieder unterschiedlich diskutiert. Gab er sein Leben, um die sündige Menschheit mit dem himmlischen Vater zu versöhnen, oder war er das Opfer der Justiz, die in ihm einen Aufrührer, einen Rebell und politischen Gegner der römischen Besatzung sah? Welche Rolle spielte der Sanhedrin oder Hohe Rat, für lange Zeit die oberste jüdische religiöse und politische Instanz und gleichzeitig das oberste Gericht? Und welche zwielichtige Gestalt war Pontius Pilatus, der von 26 bis 36 Präfekt des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa war? Dieses Buch beleuchtet die letzte Lebensphase Jesu und lässt Leserinnen und Leser Zeuge eines umstrittenen Schauprozesses werden.

Autorenporträt

Hermann Multhaupt, geb. 1937 in Beverungen, Journalist in Karlsruhe, Offenburg, Mannheim, in der bayrischen Oberpfalz sowie in Baden-Baden und von 1979 bis 2000 Chefredakteur der Kirchenzeitung "Der Dom" in Paderborn. Er schrieb etwa 80 Bücher, darunter Romane, Meditationsbände, Geschenkbücher und Tagebücher aus Südamerika. Multhaupt gilt mit dem ev. Pfarrer Manfred Wester als Wiederentdecker irischer Segenswünsche, von denen er zahlreiche Bände herausgab. Dafür bekam er ein Dankschreiben der irischen Präsidentin Mary Mac Aleese. Er erhielt mehrere Lyrikpreise und ein Arbeitsstipendium des Landes NRW. Für seine kirchlich engagierte Tätigkeit bekam er 1981 den Journalistenpreis der Deutschen Bischofskonferenz.

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