Beschreibung
Als K. in einer Winternacht an dem Ort eintrifft, wohin er als Landvermesser berufen wurde, erscheint zunächst alles klar und übersichtlich. Doch bereits seine erste Handlung in der Fremde, die Einkehr im Wirtshaus und das Herrichten eines Nachtlagers, stellt sich als unerhörte Eigenmächtigkeit heraus. Erkundigungen über seine Person werden eingezogen, in der Tag und Nacht arbeitenden Zentralkanzlei nachgefragt, bis sich herausstellt, dass man im Schloss Bescheid weiß. Damit ist der Kampf eröffnet, den K. mit dem "behördlichen Apparat" um seine Identität und sein Bleiben führt. Der Wille, das Vorgefundene nicht zu akzeptieren, entfaltet sich in einem Tatendrang, der auf komische Weise ins Leere läuft.
Autorenporträt
Franz Kafka wurde am 3. Juli 1883 als Sohn jüdischer Eltern in Prag geboren. Nach dem Jurastudium, das er 1906 mit der Promotion abschloss, trat er 1908 zunächst als "Aushilfsbeamter" in die Prager "Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt" ein, wo er bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung im Jahre 1922 angestellt war. Nebenher entstand sein literarisches Werk, das nach seinem Tod Weltruhm erlangte. Ende 1917 erlitt er einen Blutsturz als Folge einer Tuberkulose. Franz Kafka starb am 3. Juni 1924 in einem Sanatorium in der Nähe von Wien. Sein Freund Max Brod veröffentlichte die fragmentarisch hinterlassenen Romane und gab 1935-1937 eine erste Ausgabe "Gesammelter Schriften" heraus.