Mein Kabul – mein Deutschland

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Máris mutiger Weg zwischen den Kulturen

ISBN: 3939623024
ISBN 13: 9783939623021
Autor: Saeed, Mári
Verlag: Göttert,Christel Verlag
Umfang: 315 S.
Erscheinungsdatum: 15.09.2008
Format: 2.5 x 20.5 x 14.5
Gewicht: 454 g
Produktform: Kartoniert
Einband: KT

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Artikelnummer: 1686381 Kategorie:

Beschreibung

Schon früh erkennt sie den gewalttätigen Charakter ihres Verlobten. Bereits kurz nach der Heirat wird sie von ihm geschlagen und zur Aufgabe ihres Berufes gezwungen. Die Familie bedrängt sie, sich zu beugen. Und ihr selbst scheint es unmöglich, die vorgeschriebene Rolle der Ehefrau zu verlassen und die Familienehre zu verletzen - zu tief ist sie verwurzelt in den gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer muslimischen Kultur. Dabei ist Mári für afghanische Verhältnisse als Frau privilegiert aufgewachsen: Sie konnte gute Schulen besuchen, in Moskau studieren, selbst ihren Ehemann auswählen, in der Lehrerausbildung arbeiten, weite Reisen unternehmen. Innerlich zerrissen lehnt die moderne Muslima zwar die Freizügigkeiten westlicher Frauen ab, wird aber vom Verhalten ihrer Landsmänner immer stärker abgeschreckt. Denn die wachen über die Moral der weiblichen Bevölkerung, sehen Frauen ausschließlich als ihren Besitz an und kämpfen in den Straßen von Kabul um die Macht - und dies nicht erst seit die Mudschaheddin die Frauen in die Häuser verbannten und die Taliban ihnen die Burka aufzwangen und den Besuch von Schulen verboten. Als sich die politischen Verhältnisse im Land mal wieder ändern, flüchtet sie allein mit ihrer kleinen Tochter. Ihren verschleppten Mann findet sie erst in Deutschland wieder. Noch verschlossener will der nur noch eins: einen Sohn zeugen und seine Frau völlig kontrollieren. Nun ist sie erneut auf der Flucht: vor seinen Morddrohungen. Aufenthalte in Frauenhäusern wechseln mit "Versöhnungen" ab. Doch tapfer findet sie schließlich in Deutschland ihren Weg und kümmert sich dabei auch um andere Migrantinnen. Was ihr dabei sehr hilft, ist das Aufschreiben ihrer Lebensgeschichte. Und es zieht sie immer wieder zurück nach Afghanistan. Dort besucht sie die Frauengefängnisse, lässt sich von den auch heute noch in ihren Familien unterdrückten Frauen erzählen. Sie möchte sie ermutigen, für ihre Menschenrechte zu kämpfen.

Autorenporträt

Mári Saeed floh aus Afghanistan vor der drohenden Verhaftung durch die Mudschaheddin, die in den 80er Jahren die sowjetischen Truppen aus dem Land vertrieben. Sie schreibt unter Pseudonym, denn auch nach der Scheidung wird sie noch immer von ihrem gewalttätigen Ex-Mann bedroht. Trotzdem reiste sie mehrmals in ihre alte Heimat und berichtet bei uns, unterstützt von der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, von der Notlage der afghanischen Frauen. Sie wirbt um Unterstützung für ein Frauenhaus in Kabul. In Deutschland war die in Moskau ausgebildete und in Kabul für das Erziehungsministerium arbeitende Muslima einige Zeit als Kindergärtnerin tätig. Hier wurden ihre Abschlüsse nicht anerkannt. Heute arbeitet sie im therapeutisch-medizinischen Bereich und versucht, anderen muslimischen Migrantinnen ein Gefühl für das eigene körperliche Wohlbefinden zu vermitteln. Auch das ist Teil ihrer politischen Arbeit zur Veränderung einer patriarchalen islamischen Gesellschaftsstruktur, die Frauen als Menschen zweiter Klasse behandelt und in der Frauen kaum Selbstwertgefühl entwickeln können.

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