Hohe Tannen

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Roman für Freunde

ISBN: 345335401X
ISBN 13: 9783453354012
Autor: Kersten, Karin
Verlag: Diana Verlag
Umfang: 364 S.
Erscheinungsdatum: 04.05.2009
Format: 2.4 x 18.7 x 11.9
Gewicht: 294 g
Produktform: Kartoniert
Reihe; Bandnummer 1. Reihe: HEYD35401
Einband: KT

»Karin Kersten vollbringt das Kunststück, mit den Elementen eines Heimatromans zu spielen und zugleich über moderne Menschen zu erzählen.« taz

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Artikelnummer: 1523355 Kategorie:

Beschreibung

Gehab dich wohl, Backala Auf dem Weg von Gos hinauf in die kleinen Bergorte macht die Straße einmal einen scharfen Bogen, auf den man gefaßt sein oder doch wenigstens in nüchternem Zustand zufahren sollte. In der Nacht zumal. Denn dort, noch in der Kurve, stehen hohe Tannen. Schöne Tannen für den, der Tannen mag. Für Robert war das nichts, dachte seine Schwester Siegrid manchmal, wenn sie an ihnen vorüberfuhr. Robert hätte gern freie Sicht gehabt. Er hätte das ganze Gestänge gern umgeholzt. Vielleicht hatte aus ihm aber auch nur der Sohn des Sägewerksbesitzers gesprochen, dessen Existenz ihre Grundlage nun einmal darin hat, daß der Wald zu Holz wird. Lange hatte Robert Backla den hohen Tannen allerdings nicht nach dem Leben trachten können, denn noch ehe er sich entschieden hatte, ob er erst studieren und danach in das Sägewerk seines Vaters eintreten oder das ohne weitere Umschweife tun wollte, hatte es ihn in einer pechschwarzen Märznacht auf der Rückfahrt von Gos aus der Kurve getragen. Gleich nach dem Abitur war das gewesen, als er, das Anfängerschild noch an der Scheibe des alten Volkswagens, der ihm und seiner Schwester gemeinsam gehörte, auf den scharfen Bogen nicht gefaßt gewesen oder, so wurde behauptet, nicht ganz nüchtern zugefahren war. Robert Backla, den seine Freunde Backala oder Backa nannten, war also knapp zwanzigjährig ein Opfer der Bäume geworden, wie noch stets behauptet wird, wenn der Mensch in seinem Übermut an deren naturgegebener Unbeweglichkeit zerschellt. Seit jener Zeit kündeten ein hölzernes Kreuz und ein Blumengebinde am Fuß der hohen Tannen von der Unfaßbarkeit seines Todes, kündeten und kündeten, und allwöchentlich über Jahre und Jahrzehnte hinweg wurden die welkenden Blumen durch frische ersetzt. Aber das sind ja schon hunderte von Sträußen! ging Siegrid Backla auf einer ihrer Heimfahrten, Roberts Tod lag genau zehn Jahre zurück, plötzlich auf. Hunderte von Sträußen, und irgendwann werden es tausende sein! Und dann dieses hölzerne Kreuz, dachte sie, während sie am Ortsschild von Hohe Tannen in die kleinere Straße bog. Unfaßbar. Sie würde ihre Eltern einmal fragen. Wenn nicht bei diesem dann bestimmt beim nächsten oder übernächsten Besuch. In den ersten Tagen nach Robert Backlas Tod hatte immer wieder ein einheimisches Fahrzeug mit diesem obskuren Kennzeichen auf dem schmalen Seitenstreifen am Ende der Feuerschneise gehalten, wo die fünf Tannen standen. Meist war ein Paar oder ein Grüppchen ausgestiegen und hatte in jenem naßkalten März, stehend im Nieselregen, auf das hölzerne Kreuz niedergeblickt. Stumm hatten die Freunde den feuchten Handschuh an den Mund gepreßt oder sich auf die Lippe gebissen, und es waren auch wieder Tränen geflossen. Der eine oder andere hatte es mit einem Scherz versucht, wie er dem Freund, stellten sie sich jedenfalls vor, hätte gefallen können - warum nicht auch jetzt? Wer wollte das wissen? Ach, Backa, nun sag schon, wo steckst du denn jetzt? Sie hatten sich geschworen, ihn nicht zu verlassen - doch das war schwer, merkten sie nun am Fuß der Tannen, sehr schwer. Daß man Blumen an seinem Kreuz niederlegte, ja, das war einfach, enge Angehörige machten das so, und die Mädchen hatten anfangs ihre Sträußchen dazugelegt und noch ein wenig daran herumgezupft, doch wenn sie sich wieder aufrichteten, war da wieder dieses Gefühl der Hilflosigkeit gewesen. Sie waren nun einmal keine engen Angehörigen, und das Unfaßbare, die Ungeheuerlichkeit, daß Robert in einem Alter gestorben war, in dem man nicht sterben durfte - in ihrem Alter -, hatte sie stumm gemacht. Und dann gingen die meisten von ihnen fort, und sie verließen ihn doch, wie sie alles verließen, ihr Zuhause, ihren Heimatort, ihre Familie, die Freunde, die Lebenden und die Toten, alles und alle. Für lange Jahre rückte, was früher das Nahe gewesen war, in weite Ferne. Und wenn sie sich einmal umwandten, sah das alles so abgetan aus, alles so eng und so dicht beieinander und von grauen Wolken verhangen. Die regens

Ein witzig-hintersinniger Roman über Aufbruch und Neubesinnung Als Zicki das Familienunternehmen von ihren Eltern erbt, lässt sie ihr Sehnsuchtsland Italien und ihre wechselnden Verlobten hinter sich und kehrt mit wehenden Fahnen nach Hohe Tannen, einem biederen Örtchen im Harz, zurück. Auch die Freunde ihrer Jugend - alle in jenem Alter, wo es auf der Kippe steht, ob sie noch einmal wild werden oder sich bescheiden - trudeln einer nach dem anderen wieder ein und wetteifern nun darum, ein wenig Leben in die Waldesruh zu bringen .

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