Beschreibung
Der süßliche, staubige Geruch von Büchern erfüllte meine Nase. Ich strich mit meinen Fingerspitzen die Bücherregale entlang und las lautlos ein paar Titel. Die Worte zogen mich an, schienen mir nachzuflüstern. Hier und da nahm ich ein Buch aus der Reihe und las ein paar Sätze. Jeder davon war unersetzbar und für mich wie eine Kostbarkeit. Sacht streichelte ich über die Seiten und spürte das Papier unter meinen Fingern. Die weiten Flächen, auf denen sich Buchstaben und Tinte ihre Wege bahnten, fühlten sich mal rau und bucklig, mal glatt und eben an. Vor lauter Fühlen wurde mir ganz schwindlig, zugleich machte es mich glücklich. *** Meine Finger strichen wie immer die Bücherrücken entlang. Eine dünne Schicht Staub sammelte sich auf den Kuppen und unter den Nägeln. Das Buch habe ich gelesen! Das auch! Das kommt mir bekannt vor. Habe ich davon nicht schon gehört? Ich schwebte zur gleichen Zeit in hundert verschiedenen Welten. Ich wollte sie alle festhalten, alle mitnehmen, wohin mich meine Reise auch führen mochte. Nicht weinen.
Was wäre, wenn. . man keine Eltern hätte und sich halt irgendwie durchs Leben schlagen müsste? Wenn man nicht in die Schule ginge und mit den Gefährtinnen, die auch allein sind, in einem vergessenen Winkel eines Museums wohnte? Was wäre.? Anna Bartens hat sich auf dieses Gedankenspiel eingelassen und eine wunderbare Geschichte rund um Lou und ihre drei Freundinnen erschaffen, die irgendwo in Frankreich schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen. Ihr Zuhause ist zunächst in einem vergessenen Winkel eines Museums, danach in einer alten Jagdhütte im Wald, doch welche Gefahren und Katastrophen sie auch immer bewältigen müssen - Bücher und Worte sind ständige und tröstende Begleiter.
Autorenporträt
Anna Maria Bartens wurde am 10. Juni 2000 in Graz geboren, wo sie auch heute noch lebt und seit dem WS 2018/19 Deutsch, Englisch und Philosophie/Psychologie studiert.
